Syrien: Bis zu 100 Menschen bei Militäroffensive der Regierung getötet
Archivmeldung vom 01.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Syrien ist die Armee landesweit gegen Kritiker von Präsident Baschar al-Assad vorgegangen und hat dabei bis zu 100 Menschen getötet. Nach Angaben syrischer Aktivisten erlitten dabei mindestens 100 weitere Menschen schwere Verletzungen. Landesweit kamen am Wochenende nach unbestätigten Angaben der Regierungsgegner mindestens 136 Menschen ums Leben.
Hama gilt als Hochburg der Regime-Gegner. Unterdessen reagierten US-Präsident Barack Obama und UN-Generalsekretär Ban Ki Moon entsetzt über die Vorfälle. Die EU droht dem Assad-Regime mit weiteren Sanktionen. Bundesaußenminister Guido Westerwelle erklärte in Berlin, Präsident Assad müsse unverzüglich ein Ende der Schüsse auf sein Volk befehlen. Menschenrechtlern zufolge sind seit Beginn der Proteste im März mehr als 1.500 Zivilisten getötet worden.
CDU-Außenpolitiker Polenz fordert schärfere Politik des Westens gegenüber Assad
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Ruprecht Polenz (CDU), hat die Zurückhaltung des Westens gegenüber dem gewaltsamen Vorgehen von Syriens Machthaber Baschar al-Assad kritisiert. "Die EU muss endlich eine klare Position beziehen", sagte Polenz der "Welt" (Montagsausgabe). Allein die Ankündigung von weiteren Sanktionen reiche nicht aus. "Die Sanktionen gegen die syrische Führung müssen auch eingehalten und streng kontrolliert werden", sagte Polenz. Er forderte die Bundesregierung zugleich auf, sich im UN-Sicherheitsrat noch intensiver für eine Resolution einzusetzen, die das gewalttätige Vorgehen von Assad verurteilt. "Die syrische Opposition wartet auf ein klares Signal, dass der UN-Sicherheitsrat die Gewalt in Syrien nicht länger akzeptiert", sagte Polenz der "Welt". Dann, so die Hoffnung der Oppositionellen, werde sich auch die syrische Mittelschicht offensiv gegen das Assad-Regime stellen. "Die internationale Staatengemeinschaft muss ihre Aufmerksamkeit endlich auf Syrien richten", sagte Polenz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur