US-Ökonom Rogoff erwartet weitere Zusammenbrüche am Finanzmarkt
Archivmeldung vom 24.09.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer renommierte US-Ökonom Kenneth Rogoff erwartet weitere Zusammenbrüche im internationalen Finanzsystem. Die derzeitige Krise sei noch nicht überstanden, sagte Rogoff, früher Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds (IWF) gegenüber stern.de.
"In den kommenden Monaten werden wir noch mehrere Wellen mit dramatischen Zusammenbrüchen erleben", sagte Rogoff. Es handele sich "schlicht um einen Kollaps des Finanzsystems". Das Rettungspaket der US-Regierung werde nicht reichen, um die Krise zu beheben. Der Ökonom sieht die Wirtschaft in eine "ernsthafte globale Rezession" rutschen.
Die US-Regierung hatte vorige Woche angekündigt, in einer großen Rettungsaktion den amerikanischen Banken ihre maroden Wertpapiere und Kredite abzukaufen. Rund eine Billion Dollar dürfte das Paket schwer sein. Damit reagierte der Staat auf die Finanzkrise, die mehrere Opfer unter den US-Banken gefordert und die Börsen weltweit auf Talfahrt geschickt hatte.
Laut stern.de gibt Rogoff der Politik die Hauptschuld an der Krise. Die letzten Regierungen hätten Druck auf die Aufsichtsbehörden ausgeübt, die Kontrollen zu lockern. Es werde jetzt "Jahre dauern, vielleicht ein Jahrzehnt, die Misere zu überwinden".
Quelle: stern