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IW-Studie: Nord- und Südeuropa driften wirtschaftlich auseinander

Archivmeldung vom 21.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Papier, Akte (Symbolbild)
Papier, Akte (Symbolbild)

Bild: Helene Souza / pixelio.de

Die Volkwirtschaften in Nord- und Südeuropa konvergieren nicht, sondern driften wirtschaftlich auseinander. Das ist der Befund einer unveröffentlichten Untersuchung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW), über die die "Welt" berichtet.

Die Ökonomen haben die Entwicklung der Wirtschaftsleistung in den EU-Staaten im vergangenen Jahrzehnt untersucht. Den Berechnungen zufolge scheinen die jüngeren EU-Mitglieder in Mittel- und Osteuropa wirtschaftlich zum Norden und Nordwesten des Kontinents aufzuholen. Die nominale Wirtschaftsleistung inklusive der Inflation wuchs demnach in den osteuropäischen Mitgliedstaaten in den zehn Jahren von 2009 bis 2018 um 49,6 Prozent.

Die nördlichen und nordwestlichen Volkswirtschaften des Kontinents wuchsen im gleichen Zeitraum um immerhin noch 37,2 Prozent – der Osten hat also wirtschaftlich beständig aufgeholt, auch wenn der Abstand teilweise noch erheblich ist. Im gleichen Zeitraum ist die wirtschaftliche Kluft zwischen Europas Norden und dem Süden allerdings größer geworden. Die südeuropäischen Länder wuchsen im beobachteten Zeitraum lediglich um 14,6 Prozent; der Norden wuchs also weit schneller. In dieser Berechnungsweise wird Frankreich dem südlichen Europa zugerechnet.

Ohne das französische Wirtschaftswachstum in den vergangenen Jahren hätte das Plus der Südländer nur bei 9,9 Prozent gelegen. Wie nachhaltig sich die Wirtschaftskraft auf dem Kontinent verlagert hat, illustriert eine Berechnung des IW, bei der Studienautor Björn Kauder den wirtschaftlichen Mittelpunkt Europas kalkuliert hat: Es ist der Ort, von dem aus gesehen die kumulierte Wirtschaftsleistung in jede Himmelsrichtung ungefähr gleich groß ist. Dieser wirtschaftliche Mittelpunkt Europas verschiebt sich seit Jahren nach Norden. Im Jahr 2009, dem Jahr, in dem die Schuldenkrise in der Euro-Zone ausbrach, lag er noch südöstlich von Freiburg im Breisgau. Seitdem hat das wirtschaftliche Gewicht Südeuropas abgenommen, das des Norden ist gewachsen und Europas wirtschaftlicher Mittelpunkt ist rund 50 Kilometer Richtung Norden gewandert. Im Jahr 2018 lag er südöstlich von Offenburg in Baden-Württemberg. "Schreibt man diese Entwicklung fort, so könnte der wirtschaftliche Mittelpunkt der EU in 25 Jahren ber eits bei Mannheim liegen", so Studienautor Kauder.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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