Islam-Debatte: Jüdischer Verband AJC greift Merkel an
Archivmeldung vom 14.01.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas American Jewish Committee (AJC) hat die Aussagen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über die Zugehörigkeit des Islams zu Deutschland scharf kritisiert. "Ich finde, das Wort `gehören` unangebracht", sagte der Direktor des AJC-Europabüros in Brüssel, Stephan Kramer, dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe).
Es sei eine Tatsache, dass vier Millionen Muslime in Deutschland lebten. Sie seien Teil der Gesellschaft. "Ob ihre Religion zu Deutschland `gehört` oder nicht, müssen sie sich von niemandem attestieren lassen", sagte Kramer weiter. "So politisch korrekt der Spruch, der Islam gehöre zu Deutschland, sein mag, so ist er auch bevormundend. Hat denn jemand gefragt, ob die Mormonenreligion zu Deutschland gehört? Oder der Buddhismus? Die Bahai-Religion?"
Kramer gab überdies zu bedenken, dass es unter den Moslems auch Extremisten gebe. "Diese sind leider ebenso Teil der deutschen Gesellschaft, wie es andere Extremisten sind", sagte er. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht bekämpft werden müssten. Im Gegenteil, seien auch Moslems in der Pflicht, mitzuwirken. "Sie werden sich daran messen lassen müssen, inwieweit sie die deutsche Demokratie verteidigen, statt die Extremisten in den eigenen Reihen zu dulden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur