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Ex-Botschafter Israels für internationale Truppen im Westjordanland

Archivmeldung vom 28.04.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Westjordanland und Gazastreifen in Israel
Westjordanland und Gazastreifen in Israel

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der frühere israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, fordert den Einsatz internationaler Truppen im Westjordanland, um den Weg zur Gründung eines Palästinenserstaats zu ebnen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte der Diplomat: "Wir brauchen Sicherheitsmaßnahmen, die glaubwürdig für die Israelis sind. Die kann uns Palästinenserpräsident Mahmud Abbas nicht gewährleisten, weil er zu schwach dafür ist."

Primor sagte, die internationale Gemeinschaft, "vor allem die USA und die EU", habe die Chance einzugreifen, indem sie Truppen ins Westjordanland entsende. "Nicht eine Beobachtermission, sondern eine internationale Armee, die im Zweifel gegen die Extremisten kämpft und die Sicherheit garantiert", stellte der ehemalige Botschafter klar.

Nur so könne die israelische Bevölkerung überzeugt werden, Druck auf die eigene Regierung auszuüben, um das Westjordanland und die Siedlungen zu räumen. Ansonsten sei die Angst unter den Israelis zu groß, dass nach einem Abzug aus dem besetzten Gebiet Radikale die Kontrolle übernähmen. "Das kann man sich im Westjordanland nicht leisten, dafür liegt es zu zentral in Israel", erläuterte Primor.

Gouverneur von Gaza kritisiert mangelnde internationale Hilfe nach Krieg

Der Gouverneur von Gaza, Abdallah Frangi, hat die aus seiner Sicht mangelnde internationale Hilfe zum Wiederaufbau im Gazastreifen nach dem Krieg im vergangenen Sommer kritisiert: "Die Weltgemeinschaft hatte 5,4 Milliarden Dollar versprochen für den Wiederaufbau nach dem Krieg. Davon ist bisher kaum Geld angekommen", sagte Frangi im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung.

Die Vereinten Nationen (UN) hätten zwar etwa 100 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt, doch das habe nicht einmal gereicht, um die Schulen zu reparieren, die von Raketen der israelischen Flugzeuge getroffen worden seien, sagte der Berater von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas."Die Weltgemeinschaft vernachlässigt den Gazastreifen derart, dass ich für die Zukunft dieses Gebiets schwarz sehe", kritisierte er.

Zugleich forderte Frangi Israel auf, die Blockade des Gazastreifens aufzuheben. "Es muss garantiert werden, dass lebensnotwendige Sachen in den Gazastreifen gelangen", sagte er. Die Kontrollen an der Grenze sollten UN-Kräfte durchführen und nicht die israelische Armee. "Der Auftrag dazu muss vom Weltsicherheitsrat kommen", erläuterte er.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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