BGA-Präsident warnt vor Vergeltungsmaßnahmen für Strafzölle
Archivmeldung vom 07.03.2018
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Freigeschaltet durch André OttIn der Debatte über drohende Strafzölle hat der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, Holger Bingmann, vor Vergeltungsmaßnahmen gewarnt. "Ich bin überzeugt, niemand möchte einen Handelskrieg, wir - die deutsche Wirtschaft - schon gar nicht. Die Verunsicherung ist spürbar, da möchte ich nicht noch mehr Öl ins Feuer gießen", sagte Bingmann der "Heilbronner Stimme". "Die Komplexität der weltweiten Handels- und Finanzströme mit enorm vielen Akteuren macht die Situation so gefährlich. Ich hoffe, dass niemand überreagiert und etwas Unbedachtes lostritt."
Vergeltungsmaßnahmen seien kein ungefährliches Mittel. "Wir unterstützen die Position der Bundesregierung, jetzt nicht mit gleicher Münze ohne Rücksicht auf Verluste zurückzuzahlen", so Bingmann. "Es gilt angemessen und abgestimmt mit den internationalen Partnern im Rahmen der bewährten WTO-Regeln zu reagieren. Und da gibt es auch Schutzmöglichkeiten jenseits von Strafzöllen." Auf die Frage, wie die EU reagieren solle, sagte Bingmann: "Deutlich reagieren aber nicht provozieren. Wir müssen darauf achten, dass wir dabei nicht selbst die Regeln verletzen und so handeln, wie wir es zu Recht auf der anderen Seite kritisieren." Deutschen Unternehmen rät Bingmann zur Gelassenheit: "Im Moment herrscht große Unsicherheit und mancherorts sicher auch Unmut vor. Jetzt gilt es zunächst einmal abzuwarten, wie die angedrohten Maßnahmen dann konkret aussehen, wenn sie kommen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur