Tropenmediziner für länderübergreifende Ebola Koordinierungsstelle
Archivmeldung vom 31.10.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Sprecher des Ständigen Arbeitskreises der Kompetenz- und Behandlungszentren, August Stich, hat sich für eine zentrale Ebola-Koordinierungsstelle ausgesprochen. Diese würde nach Einschätzung von Experten die Versorgung von betroffenen Patienten in Deutschland nachhaltig verbessern: "Infektionen machen nicht an den Grenzen der Bundesländer halt", sagte Stich der "Berliner Zeitung". Der Infektionsschutz sei zwar Ländersache, eine bessere übergeordnete staatliche Vernetzung sei aber "sehr wünschenswert".
Der Würzburger Tropenmediziner und Ebola-Experte forderte zudem mehr Personal für die aufwendige Betreuung der Infizierten. "Wir werden Schwierigkeiten bekommen, wenn Hunderte deutsche Helfer aus dem Ebola-Gebiet zurückkehren", sagte Stich. Es werde viele Verdachtsfälle geben, nicht etwa, weil sich alle im Einsatz ansteckten, sondern weil einfach jeder mit erhöhter Temperatur oder anderen Symptomen sicherheitshalber überprüft werden müsse. Momentan seien an den sieben deutschen Standorten mit Sonderisolierstationen nicht genügend Ärzte, Pfleger und Schwestern vorhanden, die für die Arbeit auf der höchsten Sicherheitsstufe ausgebildet seien. Seuchengefahr durch das Virus sieht Stich nicht. "Dass sich Ebola in Deutschland endemisch verbreitet wie in Westafrika, ist äußerst unwahrscheinlich", sagte der Mediziner.
Ebola-Angst: Nordkorea stellt Einreisende unter Quarantäne
Aus Angst vor Ebola stellt Nordkorea ab sofort alle Einreisenden für 21 Tage unter Quarantäne. Das Auswärtige Amt erklärte auf seiner Internetseite, man rate daher bis auf Weiteres von allen Reisen nach Nordkorea ab. Die Quarantäne gelte ausdrücklich nicht nur für Reisende aus den von Ebola betroffenen Gebieten, sondern unabhängig vom Herkunftsland. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurden seit dem Beginn der Epidemie rund 13.700 Ebola-Fälle registriert, bisher starben mehr als 5.000 Menschen an dem Virus. Am stärksten betroffen sind die westafrikanischen Staaten Sierra Leone, Guinea und Liberia.
Quelle: dts Nachrichtenagentur