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Offener Brief fordert Visa-Notprogramm für afghanische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutscher Medienhäuser

Archivmeldung vom 16.08.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.08.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Brandbrief (Symbolbild)
Brandbrief (Symbolbild)

Bild: Pezibear / Pixabay

In einem Offenen Brief wenden sich deutsche Verlage, Redaktionen, Sender und Medienhäuser an Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesaußenminister Heiko Maaß. Zu den Erstunterzeichnern gehören u.a. DIE ZEIT, Spiegel, dpa und Süddeutsche Zeitung. Sie fordern, ein Visa-Notprogramm für afghanische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter deutscher Medienorganisationen einzurichten.

"Nach dem Rückzug der internationalen Truppen, auch der deutschen, wachsen die Sorgen, dass es gegenüber unseren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu Racheakten der Taliban kommt. [...] Wir sind der Überzeugung: Es gilt jetzt, keine Zeit mehr zu verlieren. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die das Land verlassen wollen, drohen Verfolgung, Verhaftung, Folter und der Tod", heißt es in der Petition.

Und weiter: "Unsere Berichterstattung, die die deutsche Öffentlichkeit und Politik mit Analysen, Erkenntnissen und Eindrücken aus dem Land versorgt hat, war nicht denkbar ohne den Einsatz und den Mut der afghanischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die uns vor Ort unterstützt haben: den lokalen Journalistinnen und Journalisten, Stringern, Übersetzerinnen und Übersetzern." Ein außerordentliches Visa-Programm, wie die Bundesregierung es für die afghanischen Bundeswehr-Übersetzer geschaffen habe, werde auch für Mitarbeiter deutscher Medienhäuser dringend benötigt.

Vergangene Woche erkannte die Biden-Administration nach ähnlichen Appellen der US-Medien die dramatisch gestiegene Gefahr an, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausländischer Medien ausgesetzt sind, und nahm sie in ihr Flüchtlings-Programm für Afghanistan auf. Die britische Regierung hat angedeutet, dass auch sie eine ähnliche Entscheidung vorbereitet.

Eine gemeinsame Initiative von Arte, Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), Der Spiegel, Deutsche Welle, Deutschlandradio, Die Zeit, dpa, Frankfurter Allgemeine Zeitung, n-tv, Reporter ohne Grenzen, RTL, Stern, Süddeutsche Zeitung und taz.

Quelle: dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH (ots)


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