Applebaum befürchtet Systemwechsel in den USA
Archivmeldung vom 10.03.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić
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Die Historikerin Anne Applebaum befürchtet, dass US-Präsident Donald Trump die Vereinigten Staaten tiefgreifend verändern wird. Die USA seien zwar "immer noch eine Demokratie" - mit freier Sprache und einer Opposition -, sagte Applebaum am Sonntag dem ZDF-Heute-Journal, aber Trump und sein Team würden derzeit versuchen, die Regeln des politischen Systems zu ändern. Als Beispiele führte sie die rechtliche Umgebung oder die Institutionen an.
Das sei ein "relativ großer Bruch mit anderen Präsidenten vorher". So
wäre es unter anderem einmalig, dass mit Elon Musk ein Unternehmer
derart großen Einfluss auf den Staat habe - und zwar am Kongress vorbei.
Musk verändere den Staat derzeit auf "Kosten von großen sozialen
Programmen" und zugunsten von reichen Menschen, wie ihm selbst, etwa
durch Steuererleichterungen, so Applebaum.
Trump bewundere
politische Führungspersönlichkeiten, die "reich sind und mächtig". Dies
könne auch ein Grund für Trumps offensichtliche Bewunderung Russlands
sein und für den Wunsch, Russland sehr viel mehr "zu sagen zu geben in
europäischer Politik als jemals zuvor", so die Osteuropa-Expertin. Es
gebe aber mehr und mehr organisierte Proteste gegen die Trump-Politik.
"Die Menschen müssen erst einmal verstehen, was überhaupt passiert",
sagte Applebaum. "Das dauert etwas."
Quelle: dts Nachrichtenagentur