Baku fordert Umdenken von US-Senatoren gegenüber dem "starken Verbündeten" Aserbaidschan
Archivmeldung vom 12.08.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEine Gruppe US-amerikanischer Senatoren ist zu einem Besuch in Aserbaidschan eingeladen worden, um sie im Zusammenhang mit ihrer Kritik an einem starken und wertvollen Verbündeten der Vereinigten Staaten in einer überaus instabilen Region zum Umdenken zu bewegen.
In einem kürzlichen Schreiben an den Mehrheitsführer im US-Senat Mitch McConnell und den Minderheitsführer im US-Senat Harry Reid bezog der aserbaidschanische Abgeordnete Elkhan Suleymanov Stellung zur Kritik an Baku, die in der sogenannten "Department of State, Foreign Operations and Related Programs Appropriations Bill 2016" geäussert wurde. Laut Suleymanov sei dieser Gesetzesentwurf "erstaunlich und erinnere stark an den Kalten Krieg".
"Ich bitte Sie darum, Ihre Handlungen zu überdenken und sorgfältig abzuwägen", schrieb er.
Dabei hinterfragte er eine Gruppe von Senatoren, die sich ohne Weiteres auf die Seite des Senders Radio Free Europe / Radio Liberty (RFE/RL) geschlagen hatten. Dieses amerikanische Propagandaorgan wurde ursprünglich ins Leben gerufen, um zu Hochzeiten des Kalten Krieges auch hinter dem Eisernen Vorhang auf Sendung gehen zu können.
Die Senatoren hatten bemängelt, dass RFE/RL in Aserbaidschan nicht "frei und unabhängig" sei. Darauf entgegnete Suleymanov, dass der Sender aufgrund seiner politischen Vergangenheit und seiner langfristigen Zielsetzung, "von den USA auserkorene Regierungen zu schwächen", definitionsgemäss gar nicht frei und unabhängig sein könne.
Laut Suleymanov würde der erste Schritt zur Richtigstellung derartiger Ansichten in Bezug auf Aserbaidschan darin bestehen, die besorgten US-Senatoren zu einem Besuch des Landes einzuladen.
"Wir würden uns freuen, wenn die betreffenden Senatoren kämen und etwas Zeit in Aserbaidschan verbringen würden. So würden Sie mehr über uns, unsere Kultur und Geschichte und über die verschiedenen Möglichkeiten in Erfahrung bringen, die im Hinblick auf eine künftige Partnerschaft und Zusammenarbeit bestehen", schrieb er.
Suleymanov zitierte den Kongressabgeordneten Silvestre Reyes, der bereits mehrfach in Aserbaidschan zu Besuch war. Zu Beginn des Jahres bat Reyes seine Kollegen aus dem Capitol Hill inständig darum, die Zusammenarbeit mit einem so "konsequenten und zuverlässigen Partner der Vereinigten Staaten" fortzusetzen.
Zu Reyes' Anstrengungen äusserte sich Suleymanov wie folgt: "Der Kongressabgeordnete Reyes hat sich Zeit genommen, um unser Land zu studieren und möglichst viel über uns in Erfahrung zu bringen. Wir empfinden ihm gegenüber grossen Respekt."
Suleymanov vertritt die Überzeugung, dass eine verstärkte Interaktion zwischen den politischen Kreisen in Aserbaidschan und den USA der Schlüssel sei, um fälschlicherweise getroffene Schlussfolgerungen bezüglich seiner Nation zu korrigieren. Zudem wies er darauf hin, dass Aserbaidschan grosse Fortschritte erzielt habe, seitdem das Land im Jahre 1991 den Status einer unabhängigen und demokratischen Nation erlangte. Es sei zu einer Gebernation und zu einem aktiven und positiven Mitglied zahlreicher internationaler Organisationen geworden. "Wir respektieren und schätzen unsere Beziehung zu den Vereinigten Staaten", erklärte er.
Abschliessend versicherte er gegenüber McConnell und Reid, dass er der zukünftigen Zusammenarbeit mit den USA weiterhin mit grosser Begeisterung gegenüberstehe.
Quelle: Azerbaijan Monitor (ots)