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Ex-Botschafter Primor fordert Welt-Marshall-Plan für die muslimische Welt

Archivmeldung vom 22.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Avraham „Avi“ Primor Bild: Dontworry / wikipedia.org
Avraham „Avi“ Primor Bild: Dontworry / wikipedia.org

Der frühere israelische Botschafter Avi Primor hat sich angesichts der weltweiten Proteste der Muslime gegen ein anti-islamisches Video für mehr Hilfe für die muslimischen Staaten ausgesprochen. "Wir brauchen einen Marshall-Plan - wie nach dem Zweiten Weltkrieg - für die Dritte Welt und vor allem für die muslimische Welt. Ein solcher Plan würde zeigen, dass uns die muslimische Welt nicht egal ist. Es wäre ein Zeichen unseres Interesses und unserer Anteilnahme an ihrer teilweise hoffnungslosen Lage", sagte er der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".

Primor, der von 1993 bis 1999 Israel als Botschafter in der Bundesrepublik vertrat, sieht den Hassfilm selbst als verantwortungslos an. "Der Film beleidigt die religiösen Gefühle der Muslime und erniedrigt sie." Gleichwohl lehnt der Ex-Botschafter ein Verbot ab. Die scharfen Proteste sieht Primor als Folge, dass sich die Menschen in den islamischen Staaten "vom Westen gedemütigt fühlen". Da genüge ein kleiner Funke, "um die Welt explodieren zu lassen".

Kritik übte Primor an den alten arabischen Eliten. Sie hätten es versäumt, die wachsende Bevölkerung richtig auszubilden. "Damit schufen sie ein Feld für fanatische Geistliche. Die haben dann in ihren Schulen ein sehr einseitiges antiwestliches Bild des Islam vermittelt", sagte Primor.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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