Niederlande warnen potentielle Migranten vor Anspruch auf Flüchtlingsrecht
Archivmeldung vom 20.10.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie niederländische Regierung hat die Migranten, die mit einem Flüchtlingsstatus in diesem Land rechnen, in einem in Englisch verfassten offenen Brief auf die Möglichkeit eines „kühlen Empfanges“ verwiesen, schreibt die Zeitung Dutch News am Dienstag.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet weiter: "Laut dem Schreiben werden Anträge für die Gewährung des Flüchtlingsstatus erst ein halbes Jahr nach dem Einreichungszeitpunkt behandelt. Das Prüfverfahren dauere meistens weitere sechs Monate, heißt es.
Wenn dem Antragsteller der Flüchtlingsstatus zuerkannt wird, wird er möglicherweise wegen mangelnder Ressourcen für die Migranten-Unterbringung weiter in seiner zeitweiligen Zufluchtsstätte bleiben müssen. Einen ihm angebotenen Wohnraum werde er höchstwahrscheinlich mit anderen Menschen teilen, heißt es.
Erst mit dem Erwerb des Flüchtlingsstatus kann ein Migrant die Einreise seiner Angehörigen in die Niederlande beantragen. Sollte einem Migranten der Antrag auf das Flüchtlingsrecht abgeschlagen werden, muss er mit Unterstützung der niederländischen Behörden die sofortige Rückreise antreten.
Nach neuesten Angaben der EU-Grenzagentur Frontex sind in den ersten neun Monaten 2015 mehr als 710.000 Migranten in die EU gekommen. Die EU-Kommission hat die jetzige Migrationskrise als die schwerste seit dem Zweiten Weltkrieg eingeschätzt. In der vergangenen Woche waren 2200 Flüchtlinge und in der Woche zuvor 2500 Flüchtlinge in die Niederlande gekommen."
Quelle: Sputnik (Deutschland)