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Köhler: Im Kampf gegen den Terrorismus eigene Werte nicht missachten

Archivmeldung vom 29.12.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.12.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bundespräsident Horst Köhler hat den Westen davor gewarnt, im Kampf gegen den internationalen Terrorismus die eigenen Werte zu missachten. In einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte er, die Bedrohungslage habe sich zweifelsohne verschärft. Der technische Fortschritt verschaffe den Feinden der westlichen Gesellschaftsordnung neue Kommunikationsmittel.

Terroristen kennten keine Regeln, ihnen sei jedes Mittel recht. "Heißt das, der demokratische Staat muss sich auf die Ebene der Terroristen begeben, um sie wirksam bekämpfen zu können?" fragte Köhler. Amerika sei und bleibe für ihn der Hort der Freiheit in der Welt: "Doch scheint mir, unseren amerikanischen Freunden ist im Kampf gegen den Terrorismus etwas Wichtiges von sich selbst verloren gegangen. Da brauchen sie unsere Unterstützung und unser Verständnis dafür, wie tief sie der 11. September getroffen hat, und wir sollten beides einbringen; nicht nur, weil wir in der westlichen Wertegemeinschaft aneinander gebunden sind, sondern auch aus Freundschaft. Gerade die Ursprünge dieser Freundschaft und unsere vorangegangene schlimme Geschichte und ihre Aufarbeitung sind es doch, die uns sensibel machen gegen Willkür und Regellosigkeit."

Köhler sagte, in Deutschland habe die große Koalition aus beiden Volksparteien die Chance, beim Thema Innere Sicherheit mit einer Stimme zu sprechen. Die Grenze beim Vorgehen gegen den Terrorismus "zieht unumstößlich Artikel 1 des Grundgesetzes, der auch auf Terroristen angewendet werden muss: Die Würde des Menschen ist unantastbar."

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung

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