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Papst erntet Kritik für Ukraine-Äußerung

Archivmeldung vom 11.03.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Aktuelle Ukraine Karte in den neuen Grenzen von Oktober 2022.
Aktuelle Ukraine Karte in den neuen Grenzen von Oktober 2022.

Bild: Eigenes Werk /SB

Papst Franziskus hat der Ukraine in einem Interview "Mut zu Verhandlungen" empfohlen - und dafür Kritik geerntet. "Wenn man sieht, dass man besiegt ist, dass es nicht gut läuft, muss man den Mut haben, zu verhandeln", sagte er dem Schweizer Fernsehen RSI.

Ohne eine der beiden Konfliktparteien Russland oder Ukraine direkt beim Namen zu nennen, fuhr er fort: "Schämen Sie sich nicht, zu verhandeln, bevor es noch schlimmer wird." Der Direktor des vatikanischen Presseamtes, Matteo Bruni, sagte später zu der Aussage, dass Franziskus sich vor allem eine "diplomatische Lösung für einen gerechten und dauerhaften Frieden" wünsche. Der Papst habe aber deutlich gemacht, dass eine Verhandlung "niemals eine Kapitulation" sei. 

Trotz der Klarstellung kam Kritik an den Äußerungen auf: Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland", dass niemand mehr Frieden als die Ukraine wolle. Auf ihrem Territorium herrsche seit zehn Jahren Krieg, unzählige Menschen seien getötet worden. Göring-Eckardt fügte jedoch hinzu: "Es ist Wladimir Putin, der den Krieg und das Leid sofort beenden kann - nicht die Ukraine." Wer von der Ukraine verlange, "sich einfach zu ergeben, gibt dem Aggressor, was er sich widerrechtlich geholt hat, und akzeptiert damit die Auslöschung der Ukraine". Die Grünen-Politikerin sagte: "Über Frieden wird und muss verhandelt werden - aber auf Augenhöhe." 

Denn Frieden könne es nur geben, wenn er gerecht sei, er dürfe die Existenz und Identität der Ukraine nicht infrage stellen. Auch müsse Russland für seine Kriegsverbrechen zur Verantwortung gezogen werden. Die Präsidentin des Evangelischen Kirchentages 2025 in Hannover, Anja Siegesmund, sagte unterdessen dem RND: "Die Sehnsucht nach Frieden darf nicht dazu führen, dass das Recht des vermeintlich Stärkeren siegt. Wir stehen weiter an der Seite der Ukraine. Wer die eigene Freiheit verteidigt, bedarf der Unterstützung aller, die jetzt in Freiheit leben. Wir leben in Frieden und Freiheit. Und das soll die Ukraine als souveränes Land auch."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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