IW-Chef Hüther befürchtet "nationale Engstirnigkeiten" bei Juncker-Plan - europäische Projekte fördern
Archivmeldung vom 19.12.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft(IW), Michael Hüther, hält den Wachstumsplan von EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker nur dann für sinnvoll, wenn damit europäische Infrastruktur-Projekte finanziert werden. "Die Gefahr ist aber tatsächlich groß, dass der Juncker-Plan durch nationale Engstirnigkeiten entwertet wird", sagte Hüther der "Saarbrücker Zeitung". So mache es wenig Sinn, wenn die Länder Projekte nach Brüssel meldeten, die sie ohnehin vorhätten, und die nun lediglich anders finanziert würden, meinte Hüther.
Daher seien die Länderanfragen seitens der EU auch ein Fehler. "Es wäre besser gewesen, Brüssel hätte von Anfang an eigene Vorgaben gemacht", meinte Hüther. So könnte Deutschland zum Beispiel durch den Ausbau der Grenzkoppelstellen im Energienetz erheblich von dem Investitionsplan profitieren. "Das würde die Energiewende voran bringen", so der Ökonom. "Auch die Anbindung an die europäischen Verkehrsnetze könnte sich beschleunigen, was für Deutschland als Exportnation ebenfalls ein Gewinn wäre", meinte Hüther.
Quelle: Saarbrücker Zeitung (ots)