Schah-Sohn erhebt nach MSC-Ausladung Vorwürfe gegen Bundesregierung
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Reza Pahlavi, Sohn des letzten Schah des Iran und eine führende Persönlichkeit der iranischen Opposition im Exil, erhebt nach seiner Ausladung von der Münchner Sicherheitskonferenz schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung.
Dass er erst ein- und dann wieder ausgeladen worden sei, belege den
Einfluss der iranischen Führung auf die Bundesregierung, sagte Pahlavi
in München dem Fernsehsender "Welt". Er war angereist, obwohl er nicht
wie geplant auf der Konferenz selbst sprechen durfte. Der Umgang mit ihm
zeige, "dass Teheran die Fäden in der Regierung in Berlin zieht", sagte
Pahlavi. Das verdeutliche die Konsequenzen von Beschwichtigungspolitik.
Auf
die Frage, ob oder warum Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) dem
Einfluss Teherans nachgegeben habe, sagte Pahlavi, das geschehe in der
Annahme, man könne damit das Regime besänftigen und von weiteren
Maßnahmen gegen Deutschland abhalten, zum Beispiel der Inhaftierung
weiterer Deutscher als Geiseln, um politischen Druck auszuüben. "Aber
das ist eine gescheiterte Politik, sie funktioniert nicht", so Pahlavi.
"Im Gegenteil - Schwäche ermuntert Teheran, eher noch weitere Geiseln zu
nehmen."
Das Regime in Teheran bezeichnet Pahlavi als so schwach
wie noch nie: "Es ist das erste Mal in 46 Jahren, dass die Bevölkerung
am stärksten und das Regime gleichzeitig am schwächsten ist." Diese
Chance sollten die westlichen Staaten nutzen, anstatt sich erneut mit
Vertretern des Regimes an einen Tisch zu setzen "und zu hoffen, dass
diesmal ein anderes Ergebnis dabei herauskommt". Das habe nie
funktioniert.
Quelle: dts Nachrichtenagentur