Wirtschaftsweise kritisiert von der Leyens 140-Milliarden-Euro-Ziel
Archivmeldung vom 14.09.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Eigenes Werk /OTT
Die Wirtschaftsweise Veronika Grimm glaubt nicht daran, dass sich am Strommarkt Summen in einem Ausmaße abschöpfen lassen, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sich das vorstellt. "Ohne derart in das Strommarktdesign einzugreifen, dass man es mittel- bis langfristig beschädigt", sei es "unwahrscheinlich", die avisierten 140 Milliarden Euro eintreiben zu können, sagte das Mitglied des Sachverständigenrats der "Welt".
Harte Eingriffe aber würden "es deutlich schwieriger machen, die Krise zu überwinden". Dafür nämlich seien "massive Investitionen in zusätzliche Kapazitäten nötig, die unter regulatorischer Unsicherheit eher nicht getätigt werden", so die Ökonomieprofessorin. "Wie viel man abschöpfen kann, ist sehr schwer abzuschätzen", glaubt Grimm. Strom werde an der Börse und außerbörslich gehandelt, sowohl kurz- als auch langfristig. "Es ist anzunehmen, dass es viele Möglichkeiten gibt, einer Abschöpfung von Erträgen auszuweichen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur