Trittin will Stopp der Rüstungsdeals mit den USA
Archivmeldung vom 30.07.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin hat den geplanten Teilabzug der US-Truppen aus Deutschland mit scharfen Worten kritisiert und eine deutliche Antwort gefordert. "Donald Trump hat Partnerschaft durch Erpressung ersetzt", sagte Trittin dem Nachrichtenportal T-Online.
Der Abzug offenbare "die Tiefe des Grabens im transatlantischen Verhältnis". Der Truppenabzug ergebe für die USA nur Nachteile, sagte Trittin. Er schwäche die strategische Aufstellung der USA in Europa. "Doch Trump geht es nicht um Sicherheit", ist der frühere Bundesminister Trittin überzeugt. Auch Trumps Kritik an den deutschen Verteidigungsausgaben hält er nicht für den eigentlichen Grund.
Der US-Präsident hatte den Abzug von rund 12.000 US-Soldaten damit erklärt, dass Deutschland das Zwei-Prozent-Ziel der NATO nicht erfülle.
"Wie hohl und vorgeschoben seine Kritik an den deutschen Verteidigungsausgaben ist, zeigt sich daran, dass das US-Afrika-Hauptquartier nach Belgien verlegt werden soll - ein Land, das nicht einmal ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgibt." Der Grünen-Außenpolitiker hält wirtschaftliche Gründe für entscheidend - und fordert deshalb auch eine entsprechende Antwort: "Der Abzug ist Teil seines Wirtschaftskrieges gegen Europa und speziell Deutschland", sagte Trittin. "Die Antwort Deutschlands und der europäischen NATO-Partner muss eine sein, die selbst Trump versteht." Trittin forderte: "Solange Trump auf Kollisionskurs ist, darf es keine Rüstungsdeals mehr mit den USA geben." Auf US-Sanktionen gegen deutsche und europäische Unternehmen müsse mit Gegenmaßnahmen reagiert werden. "Nur das versteht Trump."
Quelle: dts Nachrichtenagentur