Maas glaubt nicht an neues Brexit-Referendum
Archivmeldung vom 25.03.2019
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Freigeschaltet durch André OttAußenminister Heiko Maas (SPD) glaubt nicht an ein neues Brexit-Referendum in Großbritannien. "Man müsste ja eigentlich denken, bei dem Ärger, den die da haben, wären viele zu der Überzeugung gelangt, war vielleicht eine doofe Idee, das mit dem Brexit. Ist aber nicht so. Es ist nach wie vor fifty fifty", sagte er in der n-tv-Sendung "Wieso Sie?".
Er wisse nicht, was die Europäische Union in den letzten Monaten hätte anders machen können, fügte Maas hinzu. Das Problem sieht er in der britischen Regierung: "Man kann nicht immer nur ablehnen, man muss auch irgendwann mal sagen, wofür man ist."
Er setze alles in die Verhandlungen diese Woche und darauf, "dass es gelingt noch eine Mehrheit im Unterhaus für dieses Abkommen zu bekommen, damit der Brexit zumindest ein geregelter wird. Ansonsten kriegen wir nämlich Probleme, die sich keiner wünschen kann". Er gehe davon aus, dass es den Brexit definitiv geben wird: "Wir müssen ihn so gut wie möglich organisieren. Vielleicht entscheiden sich die Briten irgendwann, in die Europäische Union zurückzukommen. Sie sind dort immer willkommen."
An einen Nachahmer-Effekt, zum Beispiel von Staaten in Osteuropa, glaubt Maas nicht: "Man könnte ja sagen, wer sich das anschaut mit dem Brexit und dann immer noch auf die Idee kommt, aus der Europäischen Union auszutreten, dem ist nicht mehr zu helfen." Bei allen Schwierigkeiten, die es mit dem ein oder anderen Mitgliedsstaat gebe, seien sich doch alle bewusst, wie sehr sie von der Europäischen Union abhängig sind. "Deshalb rechne ich in keiner Weise damit, dass das, was wir hier erleben, irgendeinen Nachahmer-Effekt hat", sagte er bei n-tv.
Quelle: dts Nachrichtenagentur