Altkanzler Schröder zeigt sich von US-Abhörpraxis enttäuscht
Archivmeldung vom 14.02.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtAltkanzler Gerhard Schröder hat eingeräumt, vom Ausmaß des aktuellen Abhörskandals überrascht worden zu sein und seine Enttäuschung zum Ausdruck gebracht. Es sei ihm natürlich immer klar gewesen, dass es Spionagetätigkeit gibt, aber doch eher unter "Feinden", sagte Schröder am Freitag bei der Vorstellung seines neuen Buches in Berlin.
Als dann jedoch die Details über die US-Abhörpraxis durchgesickert seien, sei ihm schnell klar gewesen, dass auch seine Regierung davon betroffen gewesen sei. Insofern sei er dann von den allerjüngsten Enthüllungen nicht mehr so überrascht worden. Insgesamt zeigte er wenig Verständnis für die US-Praxis: "Dahinter steckt ein Maß an Misstrauen, das ich völlig unberechtigt halte", so Schröder. "Wir wissen alle, dass die Technik, die wir benutzen, in Amerika beheimatet ist", so Schröder. Dies sei auch insbesondere ein Problem der Wirtschaft.
Schröder: Bezeichnung "Genosse der Bosse" hat mich nie gestört
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder hatte nach eigenen Worten nie große Probleme mit der ihm vielfach zugedachten Bezeichnung "Genosse der Bosse". "Das hat mich nie gestört", sagte Schröder bei der Vorstellung seines Buches "Klare Worte" am Freitagmittag in Berlin.
Für die Arbeitnehmerschaft sei es schließlich nicht schlecht, wenn es der Wirtschaft gut gehe, so der Ex-Kanzler. Dieser Grundsatz habe ihn immer geleitet, "und das war nicht falsch", so Schröder. Ob man dies allerdings mit dem Ausdruck "Genosse der Bosse" bezeichnen müsse, sei eine andere Frage. Gleichzeitig räumte Schröder ein, dass es bei der Agenda-Politik auch Fehlentwicklungen gegeben habe, die korrigiert werden mussten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur