Ab September im Mittelmeereinsatz - Auslaufen der Fregatte "Mecklenburg Vorpommern"
Archivmeldung vom 12.08.2016
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Freigeschaltet durch André OttAm Dienstag, den 16.08.2016 um 10 Uhr, wird die Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern" ihren Heimathafen Wilhelmshaven verlassen, um ab Anfang September 2016 am EU-Einsatz "EUNAVFORMED OPERATION SOPHIA" im Mittelmeer teilzunehmen. Die Deutsche Marine beteiligt sich seit Juni 2015 an dieser Mission.
Zunächst läuft die Fregatte der Klasse F 123 in Richtung Ostsee aus, um dort ein Schadensabwehr- und Gefechtstraining zu absolvieren, bevor es in den Einsatz geht. Nach diesem anspruchsvollen Training und einem Stopp in Kiel, fährt sie von dort aus Richtung Mittelmeer.
Der Kommandant der "Mecklenburg-Vorpommern", Fregattenkapitän Christian Schultze (42), erläutert im Vorfeld: "Der bevorstehende Einsatz erfordert von Schiff und Besatzung die bestmögliche Vorbereitung. Diese werden wir in den Wochen bis Mitte September abschließen, um uns den Herausforderungen des Einsatzes zu stellen und diesen optimal begegnen zu können. Meine Besatzung hat hart gearbeitet, ist hochmotiviert, engagiert, fokussiert und wird den Einsatz erfolgreich bestehen".
Hintergrundinformation
Seit Juni 2015 beteiligt sich Deutschland am Einsatz "EUNAVFORMED Operation SOPHIA". Die Schiffe des Verbands tragen zur Aufklärung von Schleusernetzwerken bei und können auf hoher See gegen Boote vorgehen, die von Schleppern genutzt werden. Die Soldaten haben außerdem tausende Menschen aus Seenot gerettet. Derzeit sind zwei deutsche Schiffe dort im Einsatz, der Tender "Werra" und das Minenjagdboot "Datteln". Die Operation ist nach einem somalischen Mädchen benannt, das am 24. August 2015 an Bord der Fregatte "Schleswig-Holstein" zur Welt kam.
Die Kernaufgabe der Operation bleibt die Bekämpfung krimineller Schleusernetzwerke vor der libyschen Küste. Dazu werden die Schiffe, Flugzeuge und Hubschrauber der "OPERATION SOPHIA" auf hoher See bzw. im internationalen Luftraum zwischen der italienischen und libyschen Küste eingesetzt.
Sie überwachen das Seegebiet und tragen durch Aufklärungsergebnisse dazu bei, dass ein umfassendes Bild über die Aktivitäten von Schleusern entsteht, die das Leben von Menschen riskieren, um daraus Profit zu schlagen. Die Schiffe des Verbands dürfen in internationalen Gewässern Boote anhalten und durchsuchen, bei denen der Verdacht besteht, dass sie von Schleusern genutzt werden.
Sie können beschlagnahmt und umgeleitet, Schleusereiverdächtige an Bord eines Kriegsschiffs genommen und an einen EU-Mitgliedsstaat übergeben werden. Die Schiffe sind nach dem Völkerrecht, dem Mandat und den Einsatzregeln ("Rules of Engagement") berechtigt, militärische Gewalt zur Durchsetzung ihres Auftrags einzusetzen.
Seit Beginn der Mission haben die Hinweise der "OPERATION SOPHIA" zur Festnahme von 72 Schleusereiverdächtigen durch italienische Behörden geführt. Zudem haben die Schiffe des Verbands bisher zwei schleusereiverdächtige Skiffs (ein kleines unbedachtes Boot mit Außenbordmotor) beschlagnahmt sowie fünf Insassen an Bord genommen und an die italienischen Behörden übergeben.
Der Bundestag beschloss am 1. Oktober 2015, dass sich die Bundeswehr mit bis zu 950 Soldaten am aktiven Kampf gegen Schlepper im Mittelmeer beteiligt. Das Mandat des Bundestags gilt bis zum 31. Oktober 2016, das der Europäischen Union bis zum 27. Juli 2017. Der UN-Sicherheitsrat verabschiedete am 9. Oktober 2015 die Resolution 2240, die den Einsatz ebenfalls legitimiert.
Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine (ots)