Große EU-Länder in Ukraine-Frage weiterhin nicht ganz einheitlich

Bild: Опубликовано / Eigenes Werk
Nach dem US-Vorstoß für Friedensverhandlungen mit Russland haben die großen EU-Länder weiterhin Schwierigkeiten, eine einheitliche Position zu finden. Es bleibe "an gewissen Stellen" bei unterschiedlichen Ansichten, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur.
Konkret in der Frage, wie man nach einer Befriedung des Konflikts in der
Ukraine Sicherheit für die Ukraine organisiere, gehe dem Bundeskanzler
die Diskussion "im Augenblick zu schnell" und sie sei "zu früh", sagte
Hebestreit. Der britische Premier hatte explizit angeboten, sich mit
Truppen aktiv an einer möglichen Friedenssicherung in der Ukraine zu
beteiligen, Deutschland bleibt in dieser Frage zurückhaltend.
Der
Regierungssprecher wollte auch nicht davon sprechen, dass der
französische Präsident Emmanuel Macron auch Deutschland mit vertrete,
wenn er in der kommenden Woche in Washington vorspricht. "Die
Europäische Union wird vertreten durch die Kommissionspräsidentin und
durch den Ratspräsidenten", sagte Hebestreit hierzu. Gleichwohl finde
auf Ebene der Sicherheitsberater, der Außenminister und der
Verteidigungsminister ein ständiger Austausch statt. Es würden alle "in
die gleiche Richtung" ziehen.
Am Montag hatten sich in Paris die
Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Großbritannien, Deutschland,
Dänemark, Polen, Italien, den Niederlanden, Spanien, sowie Vertreter
von Nato und EU getroffen, um über ein gemeinsames Vorgehen in der
Ukraine-Frage und die allgemeine Sicherheitslage zu beraten. Für
Aufregung sorgte der Umstand, dass die US-Regierung unter Donald Trump
zuerst angekündigt hatte, Friedensverhandlungen mit Russland ohne
EU-Beteiligung führen zu wollen, im Laufe der Woche kamen auch noch
Äußerungen des US-Präsidenten hinzu, der dem ukrainischen Präsidenten
Wolodymyr Selenskyj die Legitimität absprach.
Quelle: dts Nachrichtenagentur