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Zweifel in der Regierungskoalition am Rettungspaket für Zypern

Archivmeldung vom 13.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Klaus-Peter Willsch
Klaus-Peter Willsch

Foto: Klaus-Peter Willsch
Lizenz: CC-BY-2.0-de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

In der Regierungskoalition wachsen die Zweifel, dass Zypern die kalkulierten Mehrkosten des Rettungspakets alleine erwirtschaften kann. CDU-Haushaltsexperte Klaus-Peter Willsch sagte der "Bild-Zeitung": "Wir werden hier nach Strich und Faden belogen. Erst wird uns gesagt, dass Zypern mit seinem Beitrag von 5,8 Milliarden Euro bis ans Äußerste seiner Möglichkeiten gegangen sei und jetzt soll es auf einmal sechs Milliarden mehr wuppen können."

Das sei mehr als ein Drittel der jährlichen Wirtschaftsleistung der Insel, so Willsch. "Das hieße für Deutschland, übertragen, dass wir mal eben 800 Milliarden Euro aufbringen müssten. Zypernrettung II steht schon vor der Tür. Das ist absurdes Theater."

Als "Mogelpackung" bezeichnete Euro-Skeptiker Frank Schäffler (FDP) das gestern geschnürte Rettungspaket. "Der 10-Milliarden Kredit wird Zypern nicht reichen", sagte der FDP-Finanzexperte dem Blatt.

Zypern-Hilfspaket: Grünen-Finanzexperte warnt vor Ablehnung

Angesichts des zusätzlichen Finanzbedarfs in Zypern hat der Finanzexperte der Grünen, Gerhard Schick, vor einer möglichen Ablehnung der geplanten EU-Hilfen für den Inselstaat durch den Bundestag gewarnt. "Ein Nein des Bundestages würde den Schaden durch das miserable Krisenmanagement wohl noch vergrößern", sagte Schick der "Saarbrücker Zeitung". Allerdings sei jetzt die Verhandlungsgrundlage durch den Mehrbedarf "völlig verändert", erklärte Schick. Er sehe noch keine plausible Lösung, um die Finanzierungslücke in Höhe von rund sechs Milliarden Euro zu decken. "Hier muss die Bundesregierung vor der Abstimmung noch sagen, wie das jetzt gehen soll", meinte Schick. Zugleich kritisierte er die Troika für ihre Arbeit in Zypern: "Ich frage mich, was die Troika eigentlich macht. Da prüfen Experten von IWF, EZB und EU über Wochen das zypriotische Finanzsystem, und plötzlich ist alles anders".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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