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Historiker Hannes Heer: "Ich plädiere für eine neue, dritte Wehrmachtsausstellung"

Archivmeldung vom 09.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Erwin Rommel inspiziert die Indische Legion im besetzten Frankreich, Februar 1944 (Symbolbild)
Erwin Rommel inspiziert die Indische Legion im besetzten Frankreich, Februar 1944 (Symbolbild)

Foto: Bundesarchiv, Bild 183-J16796 / Jesse / CC-BY-SA 3.0
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Für den Historiker Hannes Heer weist die deutsche Erinnerung auch 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der NS-Herrschaft eine Leerstelle auf.

Im Gespräch mit nd.DieWoche, der Wochenendausgabe von "neues deutschland", forderte Heer "ein Projekt, das dem Versuch der Vernichtung der 'slawischen Untermenschen' gilt und als Fernziel eine Dauerausstellung in einer eigenen, nur diesem Thema gewidmeten, Gedenkstätte anvisiert. Ich plädiere also für nichts weniger als für eine neue, dritte Wehrmachtsausstellung."

Heer war in den neunziger Jahren wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung und Leiter des Ausstellungsprojekts "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944". Er sieht angesichts von nahezu 40 Millionen ermordeter Menschen in der Sowjetunion, in Polen, Jugoslawien und der Tschechoslowakei sowie einer halben Million ermordeter Sinti und Roma eine "Asymmetrie" zwischen der Erinnerung an den Holocaust und der Erinnerung an die Opfer des NS-Vernichtungskrieges im Osten.

Quelle: neues deutschland (ots)


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