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Britische Regierung will unabhängige Analyse des Nervengifts ermöglichen

Archivmeldung vom 16.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Boris Johnson (2006)
Boris Johnson (2006)

Foto: Coelacan
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der britische Außenminister Boris Johnson hat angekündigt, internationalen Fachleuten eine Untersuchung des Nervengifts zu ermöglichen, das bei dem Anschlag auf den britisch-russischen Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter verwendet worden ist. Polizei und Regierung in London arbeiteten daran, der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) "die Möglichkeit zu geben, unsere Analyse von unabhängiger Seite zu überprüfen", schreibt Johnson in einem Beitrag für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung".

Allerdings machte Johnson deutlich, welches Ergebnis er erwarte: "Nur bei Russland treffen heute eine Vorgeschichte staatlich unterstützter Morde mit einem öffentlich eingestandenen Motiv für den versuchten Mord an Sergej Skripal und Vorräten von Nowitschok-Kampfstoffen zusammen." Da die russische Regierung die von London gesetzte Frist für eine Erklärung dazu verstreichen lassen habe, ob Vorräte des Gifts abhandengekommen seien, habe die britische Regierung den "einzig plausiblen Schluss gezogen: dass der russische Staat in einer britischen Stadt einen Mordversuch begangen und dabei ein nach der Chemiewaffenkonvention verbotenes tödliches Nervengift eingesetzt hat".

Der britische Außenminister erinnert in dem Beitrag für die F.A.Z. daran, dass Russland durch sein Veto im UN-Sicherheitsrat die internationale Untersuchung von Giftgasangriffen in Syrien im Frühjahr 2017 verhindert habe. "Wie viel einfacher ist es für einen Staat, Chemiewaffen einzusetzen, wenn seine Regierung einen solchen Einsatz durch andere Staaten schon toleriert und zu verheimlichen versucht hat?", fragt Johnson. Für ihn gebe es "einen Zusammenhang zwischen Putins Nachsicht gegenüber Assads Greueltaten in Syrien und der Bereitschaft des russischen Staats, eine chemische Waffe auf britischem Boden einzusetzen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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