Weißrussland: Solide Gesundheitspolitik statt Gesellschaftsumbau und Freiheitsklau
Archivmeldung vom 30.03.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSo lässt sich die Politik der Weißrussischen Regierung unter Präsident Alexander Lukaschenko zusammenfassen. BelTA, die staatseigene und größte Weißrussische Nachrichtenagentur berichtet neben Russisch auch auf Deutsch , Englisch, Spanisch, Chinesisch laufend über aktuelle Beschlüsse, Maßnahmen und Pläne der Regierung. Der leidgeprüfte Österreicher oder Deutsche kommt bei so manchem Beitrag ins Staunen. Dies berichtet Christian Müller im Magazin "Wochenblick.at" unter Verweis auf den Nachrichtensender "BeITA".
Müller weiter: "Lockdowns und Ausgangssperren, Schließung von Geschäften, Dienstleistern, Gastronomie sowie Verbot von Sport und Kulturveranstaltungen sind absolute Tabuthemen und werden nach wie vor als völlig ungeeignet abgelehnt. Dafür denkt man in Weißrussland offensichtlich in Zusammenhängen, hat einerseits die wirtschaftliche Entwicklung im Auge und konzentriert sich andererseits auf die Bereitstellung geeigneter Impfstoffe inklusive der Produktion im eigenen Lande. Darüber hinaus achtet man betont auf Eigenverantwortung und Entscheidungsfreiheit der Bevölkerung!
Impf-Kampagne in Weißrussland setzt auf Pragmatik
Unsere ausschließlich auf das große „C“ fixierten Regierungspolitiker haben scheinbar längst die Gesamtsicht verloren. In Weißrussland hingegen plant man pragmatisch und überlegt. Walerie Matwejew von der Nachrichtenagentur BelTA erörtert in einem äußerst informativen Bericht vom 26.03.2021 den Aktionsplan bzgl. der Vakzine und liefert eine Menge aufschlussreiche Zahlen.
Im Moment ist die erste Phase im Gange. Geimpft wird das medizinische Personal, Mitarbeiter in Pharmaindustrie, Sozialarbeiter und Pädagogen. Aktuell wurde die erste Impfstoffdosis an 40.518 Personen verabreicht, die vollständige Impfung (zwei Dosen) haben in Belarus 26.100 Personen bekommen.
In der Impfphase II sollen Risikogruppen (+60 Jährige mit chronischen Erkrankungen und pflegebedürftige Personen) geimpft werden. In der Phase III werden bestimmte Berufsgruppen in den Bereichen Handel, Gastronomie, körpernahe Dienstleistungen und Verkehr geimpft. In der Phase IV wird das Vakzin allen Impfwilligen verabreicht.
Bürger sollen Vakzine selbst auswählen können
Ziel ist es, den Weißrussen eine ganze Palette von Impfstoffen anzubieten. „Die Menschen in Belarus sollten eine Wahl haben“ sagt Präsident Alexander Lukaschenko. Derzeit stehen der russische Vektor-Impfstoff Sputnik V und der chinesische Vero von Sinopharm aus inaktivierten SARS-CoV-2 zur Verfügung. Damit wird den Weißrussen sogar ein herkömmliches Vakzin angeboten, das keine schweren, unbekannten Langzeitwirkungen für das Immunsystem befürchten lässt. Auch Sputnik V ist (zum Unterschied von AstraZeneca) noch nicht durch nennenswerte Nebenwirkungen aufgefallen.
Es werden auch ausländische Impfstoffe in ausreichender Menge angekauft, für jene, die sich sofort damit impfen lassen wollen. „Diese sind zwar kostenpflichtig, aber jeder Mensch entscheidet selbst“, sagte der Staatschef. Kurz & Co kann es dagegen gar nicht schnell genug gehen, Verweigerer des Grünen Impfpasses aus dem öffentlichen Leben zur Gänze auszuschließen.
Weißrussland produziert Impfstoffe selbst
Am 25. März hat der belarussische Pharmabetrieb Belmedpreparaty begonnen, die die ersten Dosen von Sputnik V aus dem Halbprodukt der russischen Firma Generium abzufüllen. Geplant ist die Massenproduktion von 100.000 Dosen. Der Impfstoff soll Ende April zur landesweiten Nutzung zugelassen werden. Belmedpreparaty wird monatlich bis zu 500 Tausend Dosen Vakzin produzieren.
Belarus entwickelt einen eigenen Corona-Impfstoff. An der Entwicklung des belarussischen Impfstoffs sind Organisationen des Gesundheitsministeriums und der Nationalen Akademie der Wissenschaften beteiligt. Die Hauptrolle spielt das staatliche Zentrum für Epidemiologie und Mikrobiologie. Die erste Probecharge soll bis Jahresende fertig sein. Die Massenproduktion kann 2022 beginnen. Gesundheitsminister Dmitri Pinewitsch ist optimistisch: „Wichtig ist, dass wir eine Technologie haben werden, die es erlauben wird, Impfstoff herzustellen, egal welcher Erreger dabei identifiziert wird“.
- Einwohner: 9.448.000 (Ö 9.044.000)
- Laborbestätigte ‚Fälle‘: 318.681 (Ö 536.465)
- Todesfälle: 2.219 (Ö 9.256)
- Aktive ‚Fälle‘: 7.204 (Ö 35.591)
Angesichts dieser Zahlen besteht wohl wenig Zweifel daran, dass der weißrussische Weg richtig und die desaströse Lockdown-Politik unserer Regierung grundlegend falsch ist."
- Datenbasis: BeITA (deutsch)
Quelle: Wochenblick