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EU-Innenkommissar setzt Frist zur Flüchtlingsverteilung

Archivmeldung vom 27.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Grabesritter des Papstes und EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos
Grabesritter des Papstes und EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos

Bild: Eigenes Werk /OTT

EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos hat die Mitgliedstaaten der Europäischen Union bei der Verteilung von Flüchtlingen zur Einigkeit aufgerufen und eine schnelle Lösung angemahnt. "Solidarität kann es nicht a la carte geben, sie kann nicht freiwillig sein und sie ist nicht verhandelbar", sagte Avramopoulos der "Welt".

Der für Migrationspolitik zuständige Kommissar aus Griechenland fügte hinzu: "Wenn man Teil der europäischen Familie ist, muss man sich um alle Mitgliedstaaten in gleicher Weise kümmern. Wir können nicht ein Land oder eine Handvoll Länder damit alleine lassen, eine künftige Krise zu bewältigen - soviel haben wir gelernt.

Und wir haben keine Zeit zu verlieren: Eine Einigung auf die Reform des Dublin-Systems (zur EU-weiten Verteilung von Flüchtlingen; Anm. d. Redaktion) und zur gesamten Asylgesetzgebung muss spätestens bis Juni (2018; Anm. der Redaktion) gefunden werden."

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte am Sonntag gewarnt, die Einführung von Flüchtlingsquoten in Europa würde die Europäische Union weiter spalten. Mehrere osteuropäische Staaten, darunter Ungarn und Polen, weigern sich, aus Griechenland und Italien umverteilte Einwanderer bei sich aufzunehmen.

Hintergrund

EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos ist Mitglied des Ordens der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem, der dem Papst untersteht, Der Orden der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem (lateinisch Ordo Equestris Sancti Sepulcri Hierosolymitani, Ordenskürzel OESSH, auch als Grabesritter bekannt) ist neben dem Malteserorden einer von zwei Päpstlichen Ritterorden. Sein Wahlspruch ist: Deus lo vult („Gott will es“)

Der Orden ist ein im 19. Jahrhundert konstituierter römisch-katholischer Laienorden, der seine geschichtlichen Ursprünge in einer Laienvereinigung des 14. Jahrhunderts hat. 1868 wurde der mittelalterliche Ritterorden vom Heiligen Grab durch Papst Pius IX. neu organisiert und konstituiert. Aufgabe des Ordens ist es seitdem, die Katholische Kirche im Heiligen Land zu fördern und durch weltweite Aktivitäten zu unterstützen.

Von allen geistlichen Ritterorden der katholischen Kirche ist der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem demnach der jüngste päpstliche Ritterorden. Er steht aufgrund historischer, rechtlicher und geistiger Bande direkt unter dem Schutz des Heiligen Stuhls und ist eine juristische Person des kanonischen Rechts gemäß Bestätigung durch Papst Pius XII. vom 14. September 1949 und Papst Johannes XXIII. vom 8. Dezember 1962 sowie Papst Paul VI. vom 19. Juli 1977sowie eine juristische Person des Vatikanstaates – aufgrund einer Bestätigung durch Papst Johannes Paul II. vom 1. Februar 1996 – und dadurch eine päpstlich anerkannte Gemeinschaft katholischer Laien und Priester.

Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem genießt die gleiche unmittelbare Anerkennung wie der Malteserorden. Beide sind die einzig vom Heiligen Stuhl anerkannten Ritterorden der katholischen Kirche, die zudem in einem besonderen Souveränitätsverhältnis zum Heiligen Stuhl stehen. Beide Orden haben ihren Ursprung nicht einer päpstlichen Stiftung zu verdanken, allerdings ist der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem kein Orden im Sinne des CIC.

Quelle: dts Nachrichtenagentur / André Ott

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