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Katholiken-Präsident schließt Kampf der Kulturen nicht aus

Archivmeldung vom 04.02.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.02.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans Joachim Meyer, schließt einen Kampf der Kulturen zwischen aufgebrachten Muslimen und dem Westen nicht aus. Auf die Frage, wie er den Konflikt über die veröffentlichten Mohammed-Karikaturen bewerte, antwortete Meyer der "Rheinischen Post": "Ich hoffe, dass es nicht zum Zusammenprall der Kulturen kommt, aber wohin der aktuelle Konflikt führen wird, ist nicht vorhersehbar."

Der Chef der Organisation katholischer Laien zeigte Verständnis dafür, dass die Mohammed-Karikaturen gläubige Muslime verletzt haben. Kein Verständnis habe er aber für die gewaltsamen muslimischen Reaktionen. Meyer: "Gäbe es ähnlich verletzende Christus-Karikaturen, würden die Christen zwar auch reagieren, aber sie täten es in einer Form, wie sie sich in einer freiheitlichen Gesellschaft herausgebildet hat."
Man sollte die notwendige harte Auseinandersetzung mit den Anhängern des Islam nicht über Karikaturen führen, vielmehr über für uns unverzichtbare Errungenschaften wie Gleichberechtigung der Frau, Meinungs-und Gewissensfreiheit, Trennung von Kirche und Staat. Der Leiter des Referats für interreligiösen Dialog im Erzbistum Köln, Werner Höbsch, forderte Schritte zur Deeskalation des aktuellen, schwerwiegenden Konflikts. Höbsch kritisierte die Mohammed-Karikaturen: "Wir im Westen haben vielfach das Gespür dafür verloren, dass man mit dem, was Menschen heilig ist, nicht in beleidigender Weise umgehen soll." Kirche und deren Vertreter müssten sich Kritik gefallen lassen; der Islam, so Höbsch, müsse schließlich harte Kritik hinnehmen, wenn etwa in seinem Namen Menschen bedroht, gefangen genommen oder sogar getötet würden.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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