Bundesregierung will noch kein Urteil zur Wahl in Georgien abgeben
Nach der Parlamentswahl in Georgien will die Bundesregierung mit einem abschließenden Urteil noch abwarten. Es werde zunächst eine Bewertung seitens der EU geben, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner am Montag in Berlin.
"Und all diese Berichte und Bewertungen werden wir dann zusammentragen
und sie genau anschauen." Es sei jetzt noch zu früh, um genaue
Festlegungen zu treffen.
Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes
ergänzte, dass die ersten Berichte von Wahlbeobachtern ein sehr
gemischtes Bild ergäben. "Der Wahlgang selbst wird als weitgehend
geordnet beschrieben", sagte er. "Allerdings hat es doch signifikante
Unregelmäßigkeiten gegeben mit Blick auf Wählerbeeinflussung und
-einschüchterungen und Probleme bei der Einhaltung des
Wahlgeheimnisses." Auch soll es Fälle von doppelter Stimmabgabe und
Gewalt in Wahllokalen gegeben haben.
Georgiens Präsidentin Salome
Surabischwili hatte am Sonntag angekündigt, das Ergebnis der
Parlamentswahlen vom Samstag nicht anerkennen zu wollen. Die
proeuropäische Politikerin beklagte einen "totalen Diebstahl von
Stimmen" und rief zu Protesten gegen das Ergebnis auf. Laut
Wahlkommission hatte die als russlandfreundlich geltende
Regierungspartei Georgischer Traum die Wahl klar gewonnen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur