US-Notenbanker Lacker fordert schnelles Ende der Anleihekäufe der Fed
Archivmeldung vom 21.01.2013
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie US-Notenbank Fed sollte nach Ansicht ihres Mitglieds Jeff Lacker so schnell wie möglich mit dem Gelddrucken aufhören und die Anleihekäufe beenden. "Wir sollten sie eher früher als später stoppen. Aus meiner Sicht sind die Risiken aus den Käufen seit Anfang 2012 höher als die damit erzielten Vorteile", sagte Lacker, Mitglied im entscheidenden geldpolitischen Ausschuss der Fed, dem "Handelsblatt".
Lacker sieht Risiken, dass die Fed 2014 von einer stärkeren Inflation überrascht werden könnte. "Meine Sorge ist, dass wir zu spät und nicht schnell genug reagieren könnten. Ich bin gerne vorsichtig." Die US-Notenbank hatte 2008 auf die Krise mit einer Absenkung der Zinsen auf nahe null Prozent reagiert und gleichzeitig Anleihen im Wert von über zwei Billionen Dollar gekauft, um die Konjunktur zu stützen.
Die Fed wird am 29. und 30. Januar erneut darüber beraten, ob sie die laufenden Aufkaufprogramme beibehält. Lacker, der auch Chef der Fed-Filiale von Richmond ist, war 2012 der einzige, der konsequent gegen die lockere Geldpolitik der US-Notenbank gestimmt hatte. Bei der Bankenregulierung, die ebenfalls zu den Aufgaben der Fed gehört, verteidigte Lacker eine stärker nationale Orientierung der Aufsicht.
"Wenn eine große Bank in Probleme gerät, dann gibt es zwei Möglichkeiten, damit umzugehen. Entweder man versucht schnell, die relevanten Bankaufseher weltweit zusammenzubekommen. Oder man versucht sicherzustellen, dass man das Problem vor Ort löst und eine Ansteckung anderer Länder verhindert. Ich finde, Letzteres ist ein überzeugender Ansatz", sagte er. Zuletzt hatte die Fed entschieden, dass Auslandsbanken in den USA demnächst Sicherheitspuffer vor Ort für ihre Töchterfirmen vorhalten müssen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur