Philosoph Feist: "Es ist an der Zeit sich nach Osten zu orientieren"
Archivmeldung vom 12.06.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn einem Interview mit ExtremNews forderte der Dipl. Philosoph und Publizist Peter Feist, dass es an der Zeit sei, sich nach Osten zu orientieren. Feist meint damit jedoch nicht die Osterweiterung der Nato, wie diese gerade seitens des Westens betrieben wird, sondern verweist auf die geschichtliche Verbindung zwischen Deutschland und Russland. Selbst Putin fordert eine Rückbesinnung auf unsere kulturellen Wurzeln und Werte, was aber in unseren Medien keine Beachtung findet.
Was es bedeutet, gegenüber russischen Themen aufgeschlossen zu sein, erlebt gerade der kleine thüringische Lokalsender Salve.TV. Seit man sich dort entschlossen hatte, die Russia Today Sendung „Der Fehlende Part” auszustrahlen, hat dies zu Ärger mit der Landesmedienanstalt und Empörung aus den Reihen der Politik geführt. Zu den Vorwürfen sagte der Chefredakteur des Senders Klaus-Dieter Böhm jetzt in einem Interview mit der Tageszeitung "junge Welt": "Wir senden diesen Nachrichtenblock nicht nur, wir gehen auch auf die Straße und fragen die Leute, was sie von Russia Today halten. Die Reaktionen waren durchweg positiv, wir mussten uns anstrengen, auch mal eine negative Aussage zu bekommen. Uns haben auch viele Zuschauer zustimmende Mails geschickt. Eine Tageszeitung berichtete, dass etwa 50 Prozent der Bevölkerung den deutschen Medien nicht mehr trauen. Da die Menschen offensichtlich eine Alternative wollen, liegen wir meiner Meinung nach richtig."
Wurden ehemals nicht in den Mainstream passende Äußerungen und Denkweisen gerne mit den Begriffen "Verschwörungstheorien" und "Rechts" diffamiert, so gehört jetzt noch "Putin-Versteher" und "Russland-Sympathisant" dazu.
Salve TV wurde, wie im Interview weiter zu lesen ist, früher ebenfalls schon wegen der freien Berichterstattung kritisiert. Böhm sagt dazu: "Wir waren auch schon mal ein rechter Sender. Und nachdem jemand bei uns den Publizisten Udo Ulfkotte interview hatte, wurde uns nachgesagt, wir seien Esoteriker. Unsere Auffassung ist, dass unterschiedliche Sichtweisen erst einmal zur Kenntnis genommen werden sollten, bevor man sie kritisiert. Die Kunst des Zuhörens und des Diskutierens ist leider aus der Mode gekommen, viele schauen sich nur noch das an, was ihre vorgefasste Meinung bestätigt. Da wollen wir einen Gegenpol bieten."
Gerade wenn es um das Thema "Rechts" geht, verwundert es doch sehr, dass die Leute, die an den Montagsdemonstrationen und Mahnwachen teilnehmen, von den Politikern als Rechte und Nazis beschimpft werden, obwohl sie nur ihren Unmut über die Regierung kundtun wollen, aber seitens des Westens ukrainische Nationalisten im Kampf gegen die Separatisten unterstützt werden.
Jörg Baberowski, Professor für die Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität Berlin, bezeichnet gegenüber dem Magazin "Sputnik" das Aufstellen von Bandera-Statuen als eine fatale symbolische Bedeutung.
Bei "RT DEUTSCH" heißt es am 11. Juni 2015 in einem Beitrag, dass der russische Botschafter in London überrascht auf die ausbleibende Entrüstung Großbritanniens und anderer EU-Länder gegenüber den rechtsradikalen Angriffen auf die Teilnehmer der Schwulen- und Lesbenparade in Kiew reagierte. Weiter heißt es: "Die Verabschiedung eines Gesetzes in Russland, das jegliche positive Äußerungen über Homosexualität in Anwesenheit von Minderjährigen oder über Medien wie das Internet unter Strafe stellt, stieß auf scharfe Kritik im In- und Ausland. Bei Zuwiderhandlung drohen hohe Geldstrafen."
Der ukrainische Premierminister Arseni Jazenjuk sprach vor wenigen Tagen bei seinem Besuch in den USA davon, dass man eine Schlacht gegen das Dunkle führe. Dabei stünde für den freien Westen gegen Russland Folgendes auf dem Spiel: "Die großen Errungenschaften des ‘vereinten und freien Europas’ sehen sich einem direkten Angriff des wiederaufkommenden russischen Autoritarismus und Imperialismus ausgesetzt. Wir als Ukraine tragen die Hauptlast dieser Offensive, aber die Konsequenzen, wenn unsere Unabhängigkeit zerschlagen wird, begrenzen sich nicht auf die Ukraine. […] Die demokratische Idee an sich steht dann auf dem Spiel.“
Auf seiner Reise hat Jazenjuk auch im Rahmen des Globalen Forums des Amerikanisch-Jüdischen Komitees (AJC) eine Rede gehalten, die wenig Gutes für die Zukunft erwarten lässt. Er kündigte darin einen „echten Krieg“ gegen Russland an und versprach, dass Donezk, Lugansk und die Krim bald wieder „Teil der Ukraine“ sein werden.
Putin und Russland werden von allen Seiten geradezu dämonisiert. So wandte sich der US-Botschafter Hackett kurz vor der Audienz des Papstes mit dem russischen Präsidenten mit diesen Worten an den Vatikan: "Wir sind der Meinung, dass er [der Papst] eine tiefere Besorgnis über die territoriale Integrität zeigen könnte. Vielleicht ist dies eine Möglichkeit für den Heiligen Vater im privaten Gespräch auf diese Bedenken zu verweisen. Vater Franziskus ist sicherlich auf die Gewalttätigkeiten in der Ukraine aufmerksam gemacht worden.“
Betrachtet man sich die ganzen Berichterstattung in den Medien über die Ukraine und die Kritik an Putin bzw. Russland, von denen hier nur ein paar Beispiele genannt sind, bekommt der Vortrag von Georg Friedmann für "The Chicago Council on Global Affairs" anfang Februar 2015, worin er die Ukraine-Krise in den geopolitischen Kontext der Interessenslage der USA stellte, immer mehr an Bedeutung. Der Gründer und Vorsitzende des führenden privaten US-amerikanischen Think Tanks STRATFOR (Abkürzung für Strategic Forecasting Inc.) beleuchtete außerdem in seiner Rede mit einer verblüffenden Offenheit das reale Verhältnis der USA zu Deutschland. Eine deutsch-russische Allianz sei demnach die größte Bedrohung der USA, deshalb versuche man seit 100 Jahren dies zu verhindern. Die außenpolitischen Konzepte orientieren sich dabei an historischen Vorbildern wie dem römischen Reich.
Putin sagte zu der ganzen Kriegsbeschwörung gegenüber seiner Person im Interview mit "RT Ruptly": "Nur ein Verrückter kann sich vorstellen, dass Russland die NATO angreift".
Warum laut Peter Feist für die Deutschen die Bündnispartnerschaft mit Russland der Weg aus Krise und Nationalneurose wäre, sehen Sie in dem folgenden Interview, das ExtremNews im Anschluss an sein Bühnengespräch mit Michael Vogt beim beim Quer-Denken.TV Kongress 2014 geführt hat: