Libyscher Premierminister droht mit Angriff auf Tripolis
Archivmeldung vom 13.08.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Premierminister der international anerkannten Regierung von Libyen, Abdullah al-Thani, hat der Gegenregierung in Tripolis mit einer Attacke seines Militärs gedroht. "Wenn die Friedensgespräche scheitern, greifen wir die Hauptstadt an", sagte er gegenüber "Focus". Es sähe danach aus, dass die Gespräche scheiterten, so al-Thani. Er erwäge daher "ultimative Lösungen", die er bislang vermieden habe.
Die Rückeroberung des seit einem Jahr besetzten Tripolis bleibe seine letzte Option. "Unsere Truppen stehen vor der Stadt", so der Premier. Die gewählte Regierung um al-Thani ist in die ostlibysche Stadt Tobruk geflohen. In der alten Hauptstadt Tripolis herrschen die Milizen der "Libyschen Morgenröte", unterstützt von den Muslimbrüdern.
An der Spitze der dortigen Gegenregierung steht Premierminister Khalifa al-Ghawi. Er sagte zu "Focus": "Es darf keine andere Regierung im Lande geben außer der unseren." Die Unterschrift unter einen von der UN vermittelten Friedensvertrag habe er verweigert, weil er "Libyen um vier Jahre zurückgeworfen" hätte. "Wir haben nicht gegen Gaddafi gekämpft, um uns mit seinen ehemaligen Getreuen die Macht zu teilen", sagte al-Ghawi.
Den Staaten des Westens wirft al-Ghawi eine "kolonialistische Einstellung" gegenüber seiner Regierung vor. Die Regierung in Tobruk bezeichnet er als "Ursache aller Probleme".
Derzeit versucht der UN-Sondergesandte für Libyen, Bernadino León, in Genf erneut zu vermitteln und die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit anzubahnen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur