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EU-Kommission will Obdachlosigkeit stärker bekämpfen

Archivmeldung vom 25.03.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.03.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Massenmenschenhaltung in der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße in Hoyerswerda, Plattenbau und Sozialwohnungen (Symbolbild)
Massenmenschenhaltung in der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße in Hoyerswerda, Plattenbau und Sozialwohnungen (Symbolbild)

Foto: Doris Antony
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die EU-Kommission will Obdachlosigkeit stärker bekämpfen und gesteht Fehler in der bisherigen Strategie ein. "Wir haben das Ausmaß des Problems lange unterschätzt", sagte EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit "Zeit-Online". Obdachlosigkeit sei kein lokales Phänomen mehr, sie sei zu einem europäischen Problem geworden.

"Wir müssen eine europäische Antwort darauf finden." Dafür wolle die EU "in jedem Fall Geld auf den Tisch legen", sagte Schmit. Eine neu gegründete Taskforce soll gemeinsam mit den Mitgliedstaaten und den Gemeinden Vorschläge erarbeiten, wo entsprechende Projekte umgesetzt werden könnten. Schmit will das Konzept "Housing First" unterstützen, es sei "ein richtiger Ansatz".

Das Konzept setzt darauf, zuallererst eine Wohnung zu vermitteln, andere Schritte, wie etwa ein neuer Job, kommen anschließend. Die portugiesische Ratspräsidentschaft organisiert nach Angaben von Schmit am 21. Juni eine Konferenz zum Thema Obdachlosigkeit. Dann soll auch eine gemeinsame europäische Vernetzungsplattform freigeschaltet werden. Die Staaten müssten zusammenarbeiten, sagte Schmit. "Nationale Alleingänge waren und sind da wenig hilfreich. Die Staaten können sich nicht aus der Verantwortung stehlen." Eine Kriminalisierung von Obdachlosen, wie sie etwa in Ungarn geschieht, kritisierte Schmit. "Jemanden zu kriminalisieren, ist kurzfristig gedacht. Wenn jemand nicht arbeiten darf, wird er kriminell, denn er muss ja überleben. Das ist nicht unbedingt positiv für eine Gesellschaft, und das muss man den Staaten im Zweifelsfall klarmachen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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