Claudia Roth: Putin-Regime hat Russland in lupenreine Diktatur verwandelt
Archivmeldung vom 09.04.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićKulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) ist zutiefst besorgt wegen der Lage in der Ukraine. Roth sagte der "Heilbronner Stimme": "Menschen werden getötet, Zivilisten werden gefoltert, vergewaltigt und ermordet, Menschen müssen fliehen, Familien werden zerrissen und Existenzen zerstört - das erschüttert und bewegt mich zutiefst. Wie viele andere dachte ich, dass hätten wir in Europa überwunden. Die schrecklichen Bilder und Berichte über die Gräueltaten der russischen Armee in der Ukraine beschäftigen mich unentwegt."
Roth sagte weiter: "Zunehmend werden jetzt auch Kulturgüter zerstört." Offenkundig, so Roth, "soll die ukrainische Kultur wie Identität vernichtet werden, deren Existenz, Traditionen und Geschichte Putin ja auch komplett leugnet".
Roth hatte am Tag nach dem Beginn der russischen Invasion deutsche Kultureinrichtungen aufgefordert: "Zeigt mehr ukrainische Kunst und Kultur." Der Aufruf habe "zu vielen Veranstaltungen geführt". Roth: "Tatsächlich spielt ukrainische Kultur in den Feuilletons und in unserem Kulturleben seit dem Kriegsausbruch eine größere Rolle." Es gehe auch darum deutlich zu machen, "dass wir die russische Kultur nicht der Instrumentalisierung durch die Kreml-Herren und ihrer Schergen überlassen. Das ist ein Putin-Krieg, kein Puschkin-Krieg".
Die Staatsministerin fügte hintu: "Das Putin-Regime hat Russland mittlerweile in eine lupenreine Diktatur verwandelt und unterdrückt die Kultur- und Meinungsfreiheit massiv."
Roth rief dazu auf, "dass Museen in Deutschland nun Patenschaften mit Museen in der Ukraine übernehmen, zum Beispiel von Museen in Städten hier und dort, die bereits Partnerstädte sind". In der Ukraine gibt es unter anderem mehr als 600 Museen und 3000 Kulturstätten, darunter sieben Welterbestätten. Roth: "Alle diese Kulturorte sind durch diese Invasion der Kreml-Herrscher extrem bedroht."
Quelle: Heilbronner Stimme (ots)