Israels Botschafter lobt Trumps Nahost-Kurs
Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat den Nahost-Kurs von US-Präsident Donald Trump mitsamt seinen Drohungen als hilfreich bezeichnet. "Es braucht einen Paradigmenwechsel. Und der Druck zeigt Wirkung", sagte Prosor dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
So habe etwa die Palästinensische Autonomiebehörde angekündigt, die
Zahlungen der sogenannten Märtyrerrenten an Familien von Attentätern
einzustellen. Trump habe zwei Kernbotschaften, die beide zuträfen. "Die
Botschaft an den Westen ist: So geht es nicht weiter, die bisherigen
Rezepte haben versagt. An die arabischen Staaten geht der Hinweis, dass
sie Teil der Lösung sein müssen, nicht Teil des Problems", sagte Prosor.
Die
arabischen Staaten müssten mehr Engagement bei der Lösung des
Nahost-Konflikts zeigen. "Die können nicht wie Statler und Waldorf in
der Muppetshow im Zuschauerrang sitzen und die Show kommentieren", sagte
Prosor dem RND. Dies gelte auch für den Umgang mit dem Vorschlag von
US-Präsident Donald Trump zur Umsiedlung der Gaza-Bewohner in andere
Länder. "Wer jetzt Trumps Vorschlag kritisiert, muss sagen, wie er das
besser machen will." Prosor sagte, es sei unklar, "was, wie und mit
welchen Partnern umgesetzt werden soll". Es handele sich dabei um
komplizierte Verhandlungen. Klar sei dabei aber: "Der Nahe Osten
funktioniert anders, als man es im außenpolitischen Elfenbeinturm
vermutet."
Der israelische Botschafter mahnte außerdem zu
Vorsicht im Umgang mit den neuen Machthabern in Syrien, die den
langjährigen Diktator Baschar al-Assad abgelöst hatten. "Was wir in
Syrien stehen, ist ein Anfang. Aber wir müssen sehr genau hinschauen.
Die neuen Machthaber in Syrien kommen aus dem Islamischen Staat. Aus
einem Tiger wird nicht plötzlich eine Katze. Ich warne vor blinder
Begeisterung, die der Westen jetzt teilweise zeigt", sagte Prosor. Auch
Assad habe anfangs als Lichtblick gegolten, dann aber Syrien zugrunde
gerichtet. "Das sollte eine Lehre sein, nicht schon zu früh
Lorbeerkränze zu verteilen", sagte Prosor.
Quelle: dts Nachrichtenagentur