Deutsche Außenpolitiker hoffen auf neuen US-Kurs im Ukraine-Krieg
Nach dem bilateralen Treffen von US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Samstag in Rom haben sich führende deutsche Außenpolitiker vorsichtig optimistisch über eine Wende in der US-Ukraine-Politik geäußert.
"Trumps jüngste Äußerungen lassen darauf schließen, dass er angesichts
der Hinhaltetaktik des Kreml die Geduld mit Putin verliert", sagte der
außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt, der
"Rheinischen Post" (Montagsausgabe). "Auch die USA sollten ihre
Bereitschaft zum Frieden mit weiterer starker Hilfe für die Ukraine
verbinden. Dann weiß Putin, dass er den Krieg gegen die Ukraine nicht
gewinnen kann und wird hoffentlich von sich aus zu einem fairen Frieden
bereit sein", sagte er.
"Die nächsten Tage werden zeigen, ob
Trump zu einem solchen Strategiewechsel bereit ist. Da mag helfen, dass
auch in den USA die Skepsis angesichts von Trumps Nachgiebigkeit
gegenüber Putin wächst", so der CDU-Politiker. "Historisch wäre nur eine
Vereinbarung, die von der Ukraine akzeptiert werden kann. Nur dann
können auch die Europäer guten Gewissens zustimmen. Denn ein fauler
Frieden würde Putin stärken und ermutigen, seine Hochrüstung
fortzusetzen und vielleicht schon bald gegen die Nato zu richten", gab
Hardt zu bedenken.
Auch der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen
bewertete das Treffen in Rom positiv. "Bemerkenswert sind objektiv drei
Umstände: Trump hat nur mit Selenskyj ein bilaterales Gespräch geführt,
dann die zuhörende, auf Selenskyj konzentrierte Gestik Trumps sowie sein
anschließender Post mit Vorwürfen gegen Putin", sagte Röttgen der
"Rheinischen Post". Dies und der Kommentar Selenskyjs nährten die
Hoffnung, dass Trump seine einseitig Putin begünstigende Haltung
korrigieren könnte. "Aber wissen tun wir nichts."
Quelle: dts Nachrichtenagentur