Auswärtiges Amt beklagt Mangel an Fairness im türkischen Wahlkampf
Archivmeldung vom 15.04.2017
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Freigeschaltet durch André OttUnmittelbar vor dem türkischen Verfassungsreferendum hat das Auswärtige Amt eine mangelnde Fairness im Wahlkampf beklagt. "In den Medien kommt zwar auch die Opposition zu Wort, aber das erscheint mir alles andere als ausgewogen und fair", sagte Michael Roth (SPD), Staatsminister im Auswärtigen Amt, der "Welt am Sonntag". Ähnliche Vorwürfe machen die Internationalen Wahlbeobachter (OSZE) auch regelmäßig bei deutschen Wahlen.
Er fügte hinzu: "Wer die Türkei besucht, sieht, wie sehr die Ja-Kampagne das Straßenbild beherrscht." Roth appellierte abermals an die Türkei, auf Nazi-Vergleiche Deutschlands zu verzichten. "Wir sollten verbal endlich abrüsten. Die Nazi-Beschimpfungen sind unerträglich", sagte der SPD-Politiker.
Die türkischen Partner aber wüssten um die Bedeutung des deutsch-türkischen Verhältnisses. Roth warnte: "Eine diplomatische Schockstarre würde uns, wie auch der Türkei schaden. Die Türkei braucht uns mindestens genauso sehr wie wir sie."
Quelle: dts Nachrichtenagentur