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Goldman-Sachs-Banker: Regierungschefs müssen auf EU-Gipfel Farbe bekennen

Archivmeldung vom 26.06.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Kurz vor dem Krisengipfel der EU fordert Richard Gnodde, Co-Leiter des Europa-Geschäfts der US-Investmentbank Goldman Sachs, die Regierungschefs auf, endlich Farbe zu bekennen. "Letztlich geht es um die Frage, wollen wir den Euro oder nicht", sagte Gnodde dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe).

Nach seiner Meinung führt kein Weg an einer deutlich stärkeren Integration der Währungsunion vorbei: "Die Investoren wollen Bewegung in Richtung gemeinsamer Verantwortung in der Eurozone sehen. Für ein neues Europa gibt es verschiedene Vorbilder, das können die Vereinigten Staaten sein, aber auch Kanada oder Australien", so der Goldman-Sachs-Banker.

Gnodde wirft den Politikern zudem vor, dass sie die politische und wirtschaftliche Vision der europäischen Einigung zunehmend aus den Augen verlieren. "Die Währungsunion hat seit ihrer Gründung enorme Fortschritte für Europa gebracht, man sollte nicht immer nur von den Problemen, sondern auch von den Errungenschaften des Euros reden. Die Gemeinschaftswährung begann ihr Leben mit einem Kurs von 80 Cents zum Dollar, heute steht sie bei 1,25 Dollar. Für diese Stärke gibt es gute Gründe."

Europa sei nach wie vor die größte Volkswirtschaft der Welt, weise einen Handelsbilanzüberschuss aus, und die Arbeitslosigkeit halte sich insgesamt ebenfalls nach wie vor in Grenzen. "Wenn man als Anleger vom Mars auf die Erde käme, und nur auf Basis der aktuellen wirtschaftlichen Daten eine Investitionsentscheidung zwischen der Währungsunion und den USA zu treffen hätte, müsste man eigentlich die Euro-Zone wählen", meint Gnodde.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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