Gold-Rückholung: Bundesbank wehrt sich gegen Vorwurf der Verzögerungstaktik
Archivmeldung vom 18.02.2014
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Bundesbank wehrt sich gegen Vorwürfe, sie betreibe bei ihrem Programm zur Verlagerung des deutschen Goldes von New York nach Frankfurt eine Verzögerungstaktik. Im Oktober 2012 habe die Bundesbank mit 150 Tonnen Gold bis zum Jahr 2015 eine "erste Zielgröße" genannt, im Januar 2013 dann mit 300 Tonnen bis 2020 eine zweite noch größere: "Die Pläne widersprechen sich nicht", sagte Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele dem "Handelsblatt"(Mittwochausgabe).
Die Tatsache, dass die Bundesbank im Jahr 2013 nur fünf Tonnen Gold von New York nach Frankfurt geholt hat und dass die Notenbank mit zwei unterschiedlichen Zeitplänen agiert, war bei Politikern wie CDU-Präsidiumsmitglied Philipp Mißfelder und CSU-Vize Peter Gauweiler auf Kritik gestoßen.
Anlass für das Goldverlagerungsprogramm der Bundesbank war der Vorwurf des Bundesrechnungshofs, dass die Notenbank ihre im Ausland verwahrten Goldreserven nie angemessen kontrolliert habe. Auf die Kritik von Mißfelder, es gäbe heute keinen Grund mehr, Gold im Ausland zu lagern, erwiderte Thiele, im unwahrscheinlichen Fall extremer Währungsturbulenzen könnte Gold verpfändet oder direkt gegen fremde Währung getauscht werden. "Das ist der Grund, warum wir die Hälfte der Goldreserven in New York und London belassen", sagte er.
Gar kein Verständnis hat Thiele für die Kritik, durch das Umschmelzen des Goldes aus New York vertusche sie möglicherweise Unregelmäßigkeiten. "Unsere Revision hat die Barrennummern vor Ort anhand unserer Listen geprüft", sagte Thiele. "Dasselbe Gold ist bei der von uns beauftragten Goldschmelze in Europa angekommen. Das sollte eigentlich jedem zeigen, dass solche Verschwörungstheorien jeder Grundlage entbehren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur