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"Spiegel": De Maizière Favorit für Posten des Nato-Generalsekretärs

Archivmeldung vom 08.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Thomas de Maizière (2012)
Thomas de Maizière (2012)

Foto: Flickr upload bot
Lizenz: CC-BY-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Im Ringen um die Nachfolge von Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen gilt Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" als aussichtsreichster Kandidat. In seinem Ministerium, im Kanzleramt und auch im Nato-Hauptquartier werde nicht ausgeschlossen, dass der 59-Jährige nach der Bundestagswahl Anspruch auf den im Sommer 2014 frei werdenden Posten anmeldet.

 Zwar haben auch andere Nationen Interesse signalisiert, doch von allen bislang gehandelten Kandidaten hätte der Deutsche die größten Chancen. Der ehemalige polnische Verteidigungs- und jetzige Außenminister Radoslaw Sikorski ist der US-Regierung zu unbequem, der ehemalige italienische Außenminister Franco Frattini gilt als Berlusconi-Mann und ist zudem kein amtierender Ressortchef mehr.

Im Gespräch ist noch der belgische Verteidigungsminister Pieter De Crem, der im Kreise der Nato-Mitgliedsländer als einer der erfahrensten Politiker gilt. Gegen de Maizière hätte er aber trotzdem keine Chance, auch weil Deutschland der zweitgrößte Beitragszahler nach den USA ist. Der letzte Deutsche, der die Allianz führte, war von 1988 bis 1994 der CDU-Außenpolitiker Manfred Wörner.

Verteidigungspolitiker wollen Deutschen als Nato-Generalsekretär

Verteidigungspolitiker von FDP und SPD fordern die Besetzung eines Deutschen für den Posten des Nato-Generalsekretärs. Von Seiten der Liberalen wurde auch eine mögliche Kandidatur von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) begrüßt. FDP-Verteidigungsausschussmitglied Burkhardt Müller-Sönksen sagte der "Welt": "Wenn es der Wunsch der CDU ist, Herrn de Maizière zu befördern, stehen wir Liberale dem nicht im Wege. Grundsätzlich wäre es gut, wieder einen deutschen Nato-Generalsekretär zu haben."

Deutschland werde in Afghanistan auch nach dem Abzug der Kampftruppen eine enorme Verantwortung übernehmen, so der FDP-Politiker. "Deutschland hätte es verdient, wenn dann auch ein Deutscher die Nato führt."

Müller-Sönksen sagte außerdem über die mögliche Kandidatur de Maizières für den Brüsseler Posten: "Wir stehen zum Verteidigungsminister und hoffen, dass er noch genug Zeit findet, seine Erkenntnisse im Untersuchungsausschuss zur Drohnen-Affäre auszubreiten."

Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rainer Arnold, sprach sich grundsätzlich für die Kandidatur eines Deutschen aus: "Ich würde es begrüßen, wenn es wieder einen deutschen Nato-Generalsekretär gäbe. Viele in der Nato erwarten, dass Deutschland mehr Impulse gibt."

Arnold sprach sich allerdings gegen de Maizière aus, der als möglicher Kandidat für das Amt gilt. "Der Nato-Generalsekretär muss ein guter Kommunikator und ein profilierter Außenpolitiker sein. Diese Aufgabe ist zu wichtig, als dass sie mit einem angeschlagenen Verteidigungsminister besetzt werden sollte", sagte Arnold.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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