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Kampf um Posten des EU-Parlamentschefs: Vize-Präsident kritisiert Kandidat Tajani

Archivmeldung vom 15.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Alexander Graf Lambsdorff Bild:ALDE Communication, on Flickr CC BY-SA 2.0
Alexander Graf Lambsdorff Bild:ALDE Communication, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der Vize-Präsident des Europaparlaments Alexander Graf Lambsdorff (FDP) rechnet dem Kandidaten der christdemokratischen EVP-Fraktion Antonio Tajani nur begrenzte Chancen auf das Amt des Parlamentschefs aus. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Lambsdorff: "Es ist keineswegs sicher, dass Tajani gewählt wird." Der FDP-Politiker fügte hinzu: "Tajani ist für viele Abgeordnete links der Mitte durch seine Vergangenheit in der EU-Kommission und als ehemaliger Sprecher des italienischen Premiers Berlusconi unwählbar."

Bei der Abstimmung am 17. Januar geht Tajani zwar für die größte Fraktion im EU-Parlament ins Rennen, hat aber keine eigene Mehrheit und ist deshalb auf Stimmen aus anderen Fraktionen angewiesen. Lambsdorff sagte: "Das wird Tajani schwer fallen. Damit steigen die Chancen von Guy Verhofstadt, der als liberaler Kandidat ins Rennen geht." Die Sozialisten haben den Italiener Gianni Pittella aufgestellt. Nach Ansicht von Graf Lambsdorff ist auch eine Absprache zwischen den größten Fraktionen - Sozialisten und Christdemokraten - denkbar, die sich auf einen Kandidaten einigen könnten.

Auch aus den Reihen der Sozialdemokraten gibt es zunehmend Kritik an Tajani. Der Vorsitzende der Europa-SPD Udo Bullmann sagte: "Die Entscheidung für den umstrittenen ehemaligen Industriekommissar zeigt, in welcher aussichtslosen Lage sich die konservative Europäische Volkspartei befindet."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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