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Bevölkerung von Afrin flüchtet Richtung Aleppo

Archivmeldung vom 19.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Blick auf Aleppo von der Zitadelle aus
Blick auf Aleppo von der Zitadelle aus

Foto: Obersachse
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach Angaben der Hilfsorganisation Medico International sind im Norden Syriens Hunderttausende Menschen auf der Flucht, seit türkische Truppen und Dschihadisten am Wochenende das syrisch-kurdische Gebiet Afrin eingenommen haben. Um sich in Sicherheit zu bringen, habe sich quasi die gesamte Stadtbevölkerung von Afrin aus in Richtung Aleppo aufgemacht, das mehrere Tage Fußmarsch entfernt sei, sagte Bernd Eichner, Sprecher von Medico International, der "Heilbronner Stimme": "Und es gibt aktuell keinerlei Versorgungsstrukturen durch Hilfsorganisationen."

Eichner spricht von "einer so prekären und unübersichtlichen Lage, dass noch nicht einmal das Überleben gewährleistet" werden könne. Auch die Helfer müssten sich nun, nach der überraschend schnellen Einnahme der Stadt, neu formieren. Dabei fehle es an allem: Gesundheits-Basisversorgung, Trinkwasser, Essen, Decken, Zelten. Medico International leistet von Deutschland aus Nothilfe und hatte unter anderem das letzte noch funktionierende Krankenhaus in Afrin unterstützt. Der Betrieb dort sei inzwischen auch eingestellt, so Eichner weiter. Manche der Geflüchteten könnten vielleicht bei Verwandten in den kurdischen Vierteln von Aleppo unterkommen. Aber auf dem Weg dorthin, das sei aus dem Land zu hören, müssten die Menschen Kontrollposten der syrischen Armee passieren - dabei werde ihnen das letzte Hab und Gut abgepresst. "Die Lage dort ist wirklich eine Herausforderung."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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