Buschleute in Angst: Sicherheitskräfte kehren in die Kalahari zurück
Archivmeldung vom 10.05.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMitglieder der Buschleute in Botswana werden von Sicherheitskräften verhaftet und eingeschüchtert, obwohl ihnen das Recht zusteht, in dem Central Kalahari Game Reserve (CKGR) zu leben und zu jagen. Survival International hat Berichte erhalten, dass mehr als 18 Polizisten ein Lager in der Nähe der Buschleute-Gemeinde Metsiamenong errichtet haben. Metsiamenong ist für seinen Widerstand gegen die brutalen Ausweisungen aus dem Reservat durch Botswanas Regierung bekannt.
Mindestens fünf Mitglieder der Buschleute wurden bereits verhaftet, nachdem Fleisch in ihrer Gemeinde gefunden wurde. Es wurde noch keine Anklage erhoben. Andere Berichte besagen, dass auch Soldaten und paramilitärische Polizei in dem Reservat stationiert wurden.
Den Buschleuten steht offiziell das Recht zu, in dem Reservat zu jagen. Die Regierung weigert sich jedoch, ihnen Jagdlizenzen auszustellen.
Ein Mann der Buschleute im CKGR sagte: "Seit den Verhaftungen hat sich das Leben der Buschleute stark verändert. Die Regierung hat bewaffnete Streitkräfte geschickt um uns einzuschüchtern und um unser Leben schwer zu machen. Wir sind auf die natürlichen Ressourcen der CKGR für Nahrung angewiesen. Wie sollen wir überleben, wenn wir nicht jagen dürfen?"
2006 bestätigte das Oberste Gericht Botswanas das Recht der Buschleute auf ihr Land. Aber erst 2011 wurde ihnen auch das Recht auf Zugang zu Wasser zugesprochen.
Botswanas Behörden hatten den Brunnen der Buschleute versiegelt, um sie von ihrem Reservat zu vertreiben. Mindestens eine Frau der Buschleute starb daraufhin in der Nähe von Metsiamenong.
Survival Internationals Direktor Stephen Corry sagte heute: "Die Berichte über das Lager der Sicherheitskräfte in der Nähe von Metsiamenong sind äußerst besorgniserregend. Es ist ein klarer Versuch, die Buschleute einzuschüchtern und ihre Menschenrechte zu untergraben, welche sie sich so hart erkämpft haben. Es wird nicht gelingen."
Quelle: Survival Deutschland