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Ukraine offen für Beteiligung an transanatolischer Gaspipeline

Archivmeldung vom 08.05.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Flagge der Ukraine
Flagge der Ukraine

Die Ukraine ist zur Mitarbeit am Bau der transanatolischen Gaspipeline von Aserbaidschan durch die Türkei nach Europa bereit. Die Ukraine will dabei "sowohl einen finanziellen Beitrag leisten als auch Rohre und Verdichterstationen liefern", so der ukrainische Ministerpräsident Mykola Asarow bei seinem Treffen mit dem stellvertretenden türkischen Ministerpräsidenten Ali Babacan.

Das Projekt der transanatolischen Gaspipeline (auch bekannt als Trans Anadolu oder TANAP) wurde im November 2011 angekündigt. Im Dezember 2011 einigte sich die Türkei mit Aserbaidschan darauf, die 2.000 Kilometer lange Pipeline vom grössten natürlichen Gasfeld in Aserbaidschan - Shah Deniz-II - durch Georgien in die Türkei und von dort nach Europa zu führen. Laut Georgien-Experte Neil Dunn ist die wichtigste strategische Entscheidung für TANAP, ob das Gas in die Balkanstaaten und nach Italien oder nach Mitteleuropa geleitet werden soll.

Pro Jahr soll TANAP bis zu 30 Milliarden Kubikmeter Gas transportieren (16 Milliarden in der Anfangsphase). Die Türkei plant, 6 Milliarden für den Binnenmarkt zu kaufen, der Rest soll nach Europa gehen. Die Konstruktionskosten können sich Berichten zufolge auf bis 5-7 Milliarden USD belaufen. Die neue Pipeline wird 2017 in Betrieb genommen.

Der Schritt der Ukraine ist nicht der erste Versuch des Landes, seine Gasimporte zu diversifizieren. Abhängig von russischem Gas ist das Land bemüht, neue Quellen heimischer Gasproduktion und ausländischer Lieferungen zu eröffnen.

Im Rahmen dieser Bemühungen verhandelt die ukrainische Regierung ein Abkommen mit Aserbaidschan. Der Vertrag sieht die jährliche Lieferung von 15 Milliarden Kubikmetern aserbaidschanischem Gas vor. Das Gas wird über ein LNG-Terminal geliefert, das 2014 fertiggestellt sein wird. Seine geplante Kapazität beträgt 10 Milliarden Kubikmeter.

Zusätzlich fasst die Ukraine die gegenläufige Nutzung bestehender Pipelines ins Auge, um Gas aus Europa in die Ukraine zu importieren, wie der ukrainische Minister für wirtschaftliche Entwicklung und Handel, Petro Poroschenko, berichtet. Berichten zufolge plant das ukrainische Öl- und Gasunternehmen Naftogaz die Unterzeichnung eines Vertrags mit dem deutschen Unternehmen RWE über die Lieferung von günstigem, in Europa erworbenem Erdgas über slowakische Pipelines.

Quelle: Worldwide News Ukraine (ots)

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