Autor: Trump durch russische Geheimdienste "kompromittiert"
Archivmeldung vom 22.05.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer britische Bestseller-Autor Luke Harding hat US-Präsident Donald Trump vorgeworfen, durch russische Geheimdienste "kompromittiert" zu sein. Moskau könne Einfluss auf seine Politik nehmen, sagte der Korrespondent der britischen Zeitung "Guardian" dem Internetportal der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Harding bezieht sich dabei auf Verbindungen von Trumps Unternehmen zu dubiosen russische Firmen in der Vergangenheit.
Nachdem sein Außenminister Rex Tillerson den Kreml für den Giftanschlag auf den früheren Agenten Sergej Skripal verantwortlich machte, habe Trump laut Insider aus dem Weißen Haus einen Wutanfall bekommen und Tillerson zwei Stunden später entlassen, so Harding. Trump pöble und kritisiere fast alle bekannten Politiker - nur gegenüber Wladimir Putin wage er kein einziges unfreundliches Wort, so der Autor, dessen Buch "Verrat: Geheime Treffen, schmutziges Geld und wie Russland Trump ins Weiße Haus brachte" Nummer eins der "New York Times"-Bestseller-Liste war. Alle Mitglieder in Trumps erster Mannschaft hätten auf die eine oder andere Art eine Verbindung nach Moskau oder eine russische Dimension gehabt. "Es wirkte fast so als habe Moskau Trumps Mannschaft zusammengestellt", so Harding.
"Selbst die Leute im Weißen Haus glauben, dass Trump in einer gewissen Weise die Aufträge einer ausländischen Macht ausführt." Den Mordanschlag auf Skripal in Großbritannien sieht Harding auch als Versuch Moskaus, potentielle Überläufer davor abzuschrecken, mit dem US-Sonderermittler Robert Mueller zusammenzuarbeiten. Dieser untersucht die Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf und die Verbindungen zu Trump. Die Reaktionen des Westens auf den Anschlag hält Harding, der jahrelang für den "Guardian" in Moskau arbeitete, für nicht ausreichend: "Entscheidend wäre, die russischen Geldflüsse nach London zu stoppen. Ein Großteil von ihnen entspringt illegalen Quellen. Und in dieser Hinsicht wurden keine ernsten Schritte unternommen. Die wären aber nötig." Die großen Sympathien für Putin in Deutschland erklärt der Brite mit der "sehr starken Pro-Putin-Lobby auch in Industrie und Geschäftswelt" in der Bundesrepublik. Er glaube, in Deutschland habe "man nicht richtig verstanden, mit wem man es in Moskau zu tun hat", so Harding.
Quelle: dts Nachrichtenagentur