Ulrich Maurer: DIE LINKE fordert Volksabstimmung über EU-Vertrag
Archivmeldung vom 23.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZum Ergebnis des EU-Gipfels in Brüssel erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion DIE LINKE, Ulrich Maurer: Angela Merkel hat die peinlichen Gipfelschiebereien mit einem enttäuschenden Ergebnis beendet. Das vom EU-Gipfel beschlossene Mandat für eine Regierungskonferenz ist eine politische Bankrotterklärung.
DIE LINKE lehnt den Versuch ab, die neoliberalen
Kernpunkte des Verfassungsentwurfs, deretwegen sie in
Volksabstimmungen in Frankreich und den Niederlanden gescheitert ist,
mit undemokratischen Mitteln in einem Grundlagenvertrag des kleinsten
gemeinsamen Nenners durch die Hintertür durchzusetzen. Nichts zeigt
das deutlicher als die Degradierung des Grundrechtekatalogs zum
Vertragsanhängsel, aus dem sich jedes Land heraus stehlen kann. Eine
EU-Sozialunion wird damit auf den St. Nimmerleinstag verschoben. Die
Verpflichtung der Mitgliedsstaaten zur militärischen Aufrüstung
hingegen soll bestehen bleiben. Damit würde Krieg zum vertraglich
festgelegten Mittel der EU-Außenpolitik.
Die Regierungen der EU-Staaten lassen die europäische Idee im Sumpf der Geheimdiplomatie versinken. Die deutsche Ratspräsidentschaft hat maßgeblich zu dieser Entdemokratisierung des Verfassungsprozesses beigetragen. Parlamente und außerparlamentarische Bewegung bleiben von der Erarbeitung des Vertrages ausgeschlossen. Umso wichtiger ist es, dass die Völker Europas über den von der Regierungskonferenz ausformulierten EU-Vertrag abstimmen können. DIE LINKE fordert deshalb eine unmittelbare Beteiligung von Bundestag und Landtagen an der Ausarbeitung des Vertrages und eine europaweite Volksabstimmung am Tag der Europawahlen.
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE