Menschenrechtsprotest gegen Indonesien-Staatsbesuch in London
Archivmeldung vom 01.11.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer erste indonesische Staatsbesuch in Großbritannien seit 33 Jahren wurde von einem Protest von Survival International und Dutzenden anderer Menschenrechtsaktivisten begleitet. Während des friedlichen Protestes vor der Londoner Residenz des britischen Premierministers gegen Indonesiens dramatische Menschenrechtslage, hielten Demonstranten Plakate und skandierten Protestslogans.
Die indigene Bevölkerung West-Papuas wird von der indonesischen Regierung gewaltsam unterdrückt, während Großbritannien eine Antiterror-Sondereinheit finanziell unterstützt, die mit den Morden an Unabhängigkeitsaktivisten in Zusammenhang gebracht wurde.
Auch die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Indonesien, deren 60-jähriges Bestehen im Juli mit einer erstmaligen Reise der Bundeskanzlerin Merkel nach Jakarta begangen wurden, sorgen für Aufsehen. Neuesten Berichten zufolge soll Indonesien kürzlich angekündigt haben, den Kauf von 100 Leopard- und 50 Marder-Panzern zu planen.
Das Panzergeschäft ist umstritten, weil die von Deutschland erworbene Ausrüstung auch zur Unterdrückung der eigenen Bevölkerung, das heißt auch der indigenen Bevölkerung West-Papuas, genutzt werden könnte. Seit 1963 herrscht Indonesien über West-Papua und hat in dieser Zeit regelmäßig Sicherheitskräfte eingesetzt, um die indigene Bevölkerung anzugreifen.
Bei der Demonstration in London wurde zudem ein offener Brief an Indonesiens Präsidenten Susilo Bambang Yudhoyono (auch als SBY bekannt) übergeben. In dem Brief appellieren Survival International und andere Organisationen wie Rettet den Regenwald an SBY, die ökologischen und sozialen Probleme aus dem Anbau von Palmöl, die auch die indigene Bevölkerung betreffen, anzugehen.
Die Demonstration in London hat Aktivisten und Unterstützter von Survival, Tapol, Down to Earth, Amnesty International, Christian Solidarity Worldwide, Progressio und Free West Papua zusammengebracht.
Survival Internationals Direktor Stephen Corry sagte heute: “Der heutige Protest sendet eine starke Botschaft an alle europäischen Regierungen, dass sie die Verantwortung tragen, Indonesien auch auf das Menschenrechtsthema anzusprechen. Wie die indigene Bevölkerung in West-Papua behandelt wird, ist inakzeptabel.”
Lesen Sie mehr über die Gründe der Proteste am 31. Oktober
Quelle: Survival