Waffenruhe übersteht erste 24 Stunden
Archivmeldung vom 23.11.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie am Mittwoch ausgehandelte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas hat die ersten 24 Stunden offenbar überstanden. Bis auf ganz wenige Ausnahmen wurden bis Donnerstagabend keine Raketenbeschüsse aus dem Gazastreifen mehr verzeichnet, auch die israelische Armee stellte ihre Luftangriffe um 21 Uhr Ortszeit (20 Uhr deutscher Zeit) am Mittwochabend komplett ein.
Im Gazastreifen feierten die Menschen die Waffenruhe wie einen Sieg. Beobachter sprachen davon, dass die aktuelle Situation für Anhänger der sonst konkurrierenden Palästinenserorganisationen Fatah und Hamas eine vereinigende Wirkung habe. Auch im von der Fatah teilweise kontrollierten Westjordanland waren viele Menschen am Donnerstag regelrecht in Feier-Stimmung.
Menschen an der Grenze zu Gaza enttäuscht
Viele Menschen in der südisraelischen Stadt Aschkelon zeigten sich einen Tag nach Beginn der Waffenruhe enttäuscht. Es werde sehr oft die Ansicht vertreten, dass die israelische Armee ihre Aufgabe noch nicht erfüllt habe, berichtete der CNN-Reporter am Donnerstag aus der Stadt. So hätten viele Bewohner Aschkelons eine Bodenoffensive begrüßt, zudem werde der aktuellen Waffenruhe nicht getraut. Seit Jahren müssen Israelis in der Nähe zum Gazastreifen immer wieder mit einzelnen Raketenbeschüssen leben, etwa ein bis zweimal pro Woche ging ein Sprengsatz nieder. Unterdessen begannen erste Reservisten damit, ihre Sachen für die Heimreise zu packen.
Deutschland stellt 1,5 Millionen Euro für Gazastreifen bereit
Deutschland wird 1,5 Millionen Euro für humanitäre Hilfe im Gazastreifen bereitstellen. Das kündigte Außenminister Guido Westerwelle am Donnerstag in Berlin an. Die aktuelle Waffenruhe sei ein "erster Schritt in die richtige Richtung". Jetzt sei es wichtig, medizinische Hilfe für die Verwundeten im Gazastreifen bereitzustellen. Die Menschen im Gazastreifen benötigten eine Perspektive auf eine wirkliche Zukunft, ohne die eine friedvolle Koexistenz unmöglich sei. Den Vorwurf einer einseitigen Parteinahme für Israel wies er entschieden zurück. "Israel ist unser Freund. Die friedlichen Palästinenser sind es ebenfalls."
Quelle: dts Nachrichtenagentur