Riga und Kiew verbieten russische Sender
Archivmeldung vom 04.02.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Ukraine und Lettland haben am Montag die Übertragung von einigen russischen Fernsehsendern auf ihren Territorien blockiert. Dies meldet das russische online Magazin "Sputnik".
Weiter heißt es hierzu auf deren deutschen Webseite: "Der Inlandgeheimdienst der Ukraine SBU hat nach der Klage eines Hotel-Gasts in der Stadt Jaremtsche im westukrainischen Gebiet Iwanowo-Frankiwsk den christlichen TV-Sender „Teleradioset Blagich nowostej“ (dt: Fernsehen und Rundfunknetz der Guten Nachrichten) blockiert.
„Durch gemeinsame Bemühungen des Vertreters des Nationalrats im Gebiet Iwano-Frankiwsk und der SBU-Verwaltung im Hotel der Stadt Jaremtsche wurde die Übertragung des russischen Fernsehsenders gestoppt“, heißt es in einer Erklärung auf der offiziellen Webseite des Nationalrats der Ukraine für Fernsehen und Rundfunk.
Bemerkenswert ist, dass dieser Sender seit Ende August 2016 für die Verbreitung auf dem Territorium der Ukraine begrenzt ist – die Übertragung in dem Hotel soll über Satellit erfolgt sein.
Der öffentliche christliche Fernsehsender „Fernsehen und Rundfunknetz der Guten Nachrichten“ wurde Anfang 1999 gegründet. Er behandelt Themen wie geistiges Erbe, Geschichte, Musik, soziale und Business-Fragen.
Ende Dezember hatte der SBU die Übertragung von russischen Fernsehsendern (insbesondere RT) auf dem Gebiet Winnyzja im Westen der Ukraine blockiert.
Auch Lettland hat am Montag die Übertragung des Fernsehsenders „Rossija RTR“ gesperrt – der Sender ist in den Kabelnetzen nicht mehr verfügbar.
„Wir informieren, dass die Übertragung des TV-Senders ‚Rossija RTR‘ auf dem Territorium Lettlands nach der Entscheidung des NEPLP (Nationalrat für elektronische Medien – Anm. d. Red.) vom 04.02.2019 für drei Monate unterbrochen wurde“, heißt es in der Nachricht, die Kabelnetzbetreiber auf der Frequenz des Senders verbreiteten.
Der Leiter der Direktion für internationale Beziehungen der Allrussischen staatlichen Fernseh- und Rundfunkgesellschaft (WGTRK), Pjotr Fedorow, hat das Verbot des russischen Fernsehsenders in Lettland kommentiert. Er sagte, dies sei ein Versuch, Zensur einzuführen. Zuschauer des Senders würden auf jeden Fall eine Möglichkeit finden, ihn zu sehen, da es Internet und Satellitenfernsehen gibt, das viele kaufen. Seiner Meinung nach ist dies nicht das erste Mal, und in der Regel betreffen die Ansprüche der lettischen Seite keine Pressemitteilungen, sondern Talkshows, die bestimmte Ereignisse ihrer Meinung nach falsch behandeln.
Das russische Außenministerium bezeichnete die Einschränkung der Übertragung in Lettland als schweren Verstoß gegen die Medienfreiheit, der von der OSZE nicht ignoriert werden sollte. Die russische Botschaft in Lettland nannte das Verbot der Übertragung des russischen Fernsehsenders wiederum eine „große Ohrfeige“ gegen die Redefreiheit."
Quelle: Sputnik (Deutschland)