Zölle: SPD-Europapolitiker wirft Trump Erpressungsversuche vor

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Die Europäische Union will angesichts der von US-Präsident Donald Trump angeordneten Zollerhöhungen auf EU-Produkte Stärke demonstrieren. "Wir lassen uns von Trump keine Erpressungsversuche gefallen", sagte der Vorsitzende des Handelsausschusses des Europäischen Parlaments, Bernd Lange (SPD), dem Onlineportal des Senders ntv.
Lange weiter: "Mit unseren Gegenzöllen werden wir darauf hinwirken, dass jetzt eine Verhandlungslösung möglich wird auf Augenhöhe."
Nach
Angaben der Europäischen Kommission sollen in einem ersten Schritt von
April an EU-Extrazölle auf die Einfuhr von US-Produkten wie
Bourbon-Whiskey, Jeans, Motorräder, Boote und Erdnussbutter fällig
werden. Ähnliche Maßnahmen leitete die EU bereits in Trumps erster
Amtszeit ein.
"Mit dem Setzen der Gegenzölle haben wir damals
erreicht, dass die Verhandlungsbereitschaft gewachsen ist", sagte Lange.
So werde die EU auch dieses Mal verfahren.
Trump beabsichtige
mit seiner Zollpolitik, Brüssel zu Zugeständnissen zu zwingen, erklärte
der SPD-Politiker. Dabei sei ihm das Handelsbilanzdefizit zwischen den
USA und der EU ein Dorn im Auge, aber auch die Regulierung von
Tech-Unternehmen und die geringen Ausgaben mancher europäischen Länder
für die Verteidigung.
Die EU wolle sich insbesondere bei der
Regulierung von Tech-Unternehmen nichts von Washington diktieren lassen,
so Lange. Das Recht der Gesetzgebung, gerade zum Schutz von
Verbrauchern im digitalen Bereich, sei ein international akzeptiertes
Recht. "Da hat Trump nichts zu suchen mit seinen Veränderungswünschen",
sagte der Vorsitzende des Handelsausschusses im EU-Parlament.
Quelle: dts Nachrichtenagentur